Diskussion der Generationen

Nach einem Schlagabtausch hat der Stadtrat mehrheitlich die Verwaltung beauftragt, ein Konzept für einen Generationenausschuss zu erarbeiten.

Monheim. Er nennt sich Generationenausschuss — und hat am Mittwochabend für heftige Diskussionen im Stadtrat gesorgt. Es war ein Antrag der CDU, dem die SPD bereits im Vorfeld ihren Widerstand angekündigt hatte. Der Knackpunkt: Für die Union hat sie der Seniorenbeirat nicht bewährt. Die Genossen sehen das gänzlich anders.

In der Diskussion hatte nun die CDU den Vorteil, dass tatsächlich die derzeit noch verbliebenen vier Mitglieder (drei aus der SPD) im Seniorenbeirat — die vier Abgeordneten der Senioren Union hatten nach Streitereien hingeschmissen — gar nicht mehr in Erscheinung treten. „Ein solches Instrument ist grundsätzlich überholt. Das wird auch künftig nicht besser“, argumentierte Unions-Fraktionschef Markus Gronauer.

„Das Gremium hat sich grundsätzlich bewährt und über Jahre gute Arbeit geleistet“, hielt SPD-Frontfrau Ursula Schlößer dagegen. Deswegen beantragten die Genossen, dass der Seniorenbeirat 2014 parallel zur Kommunalwahl neu gewählt wird — und lehnten konsequenterweise die Einführung eines Generationenausschusses ab.

Dass der Seniorenbeirat über Jahre gute Arbeit geleistet habe, bezeugten auch die anderen Fraktionen. Allerdings konnte sich vor allem die Peto auch dem Charme besagtem Generationenbeirats nicht entziehen. „Nicht nur ältere Leute können Probleme haben. Vielleicht kann man ja einen bereits bestehenden Ausschuss erweitern“, schlug Peto-Fraktionssprecherin Lisa Pientak vor — und traf damit letztlich einen Mehrheitsnerv.

Mit den Stimmen von CDU, Peto, einer aus der FDP (Ulrich Anhut) und Bürgermeister wurde schließlich beschlossen, dass die Verwaltung eine Vorlage erarbeiten soll. Dort soll vor allem rechtlich abgeklopft werden, nach welchen Regularien verfahren werden muss, damit dem Gremium auch Bürger über 60 und unter 30 Jahren angehören sollen — halt alle Generationen.

Niemand im Rat wollte die Arbeit des Jugendparlaments beeinträchtigen. Aber Fakt ist: Ein Mitglied eines Ausschusses muss mindestens 18 Jahre alt sein. Die Aktiven des Jugendparlaments sind allesamt nicht volljährig.

Malte Franke gehört dem Jugendgremium an. Er findet die Idee eines Generationenausschusses erst einmal gut. „Aber dass wir da nicht mitmachen dürfen, finde ich gar nicht witzig“, sagt er. Immerhin sei es ein Trost, dass das Jugendparlament zumindest Rederecht in den Ausschüssen habe.

Wegbereiter für den Antrag eines Generationenausschusses war übrigens Walter Klomp, Kreisvorsitzender der Senioren Union. „Ein solches Gremium hat eine bessere generationsübergreifende Verzahnung“, argumentiert er unter anderem. „Der amtierende Seniorenbeirat plädiert für die Beibehaltung der jetzigen Form“, sagt Reinhold Philipp. Er ist Vorsitzender des Gremiums.