Krischerstraße: Die Pavillons kommen weg

Die Stadt hat die drei Bauten für 340 000 Euro gekauft. Sie werden im nächsten Jahr abgerissen und ermöglichen den großzügigeren Umbau der Krischerstraße.

Monheim. „Bretterbude sorgt für Zoff“ — das hatte unsere Zeitung Anfang Dezember berichtet. Es ging um die drei größtenteils leerstehenden Pavillons auf der Krischerstraße, die zugenagelt mit Brettern für einen hässlichen Anblick in zentralster Lage sorgen.

Schöner sieht es immer noch nicht aus. Doch die Tage der Pavillons sind gezählt. Hinter den Kulissen wurde von Seiten der Stadt eifrig mit dem Eigentümer verhandelt. Und der ist nun zum Verkauf bereit.

Es war kein leichter Handel. Inhaber Dietmar Schmidt war laut WZ-Informationen mit einer Forderung von nicht weniger als 600 000 Euro in die Verhandlungen gegangen. Er pokerte — und hatte einen Trumpf: Im nächsten Jahr soll die Krischerstraße vom Rathaus aus bis zur Lindenstraße für zweieinhalb Millionen Euro, 70 Prozent davon Landesmittel, umgebaut werden. Alles schöner und einladender mit Außengastronomie und mehr Geschäften — so die Pläne.

In denen spielten die Pavillons eigentlich keine Rolle mehr. Das rief den Eigentümer auf den Plan. Offiziell wollte er nicht verkaufen. Und die Verbretterung der Leerstände begründete er mit „Schutz der Verglasung“.

Von Seiten der Stadt wurde ebenfalls gepokert. Bürgermeister Daniel Zimmermann verwies auf die Tatsache, dass man notfalls mit den Pavillons plane. Die beauftragten Büros hatten auch eine solche Variante erarbeitet.

Trotzdem kam aus dem Rathaus ein Angebot: 290 000 Euro. Schließlich wurde ein externer Gutachter beauftragt. Der empfahl besagte 340 000 Euro.

„Das ist natürlich viel Geld. Aber es gibt uns auch Spielraum, diesen Abschnitt der Krischerstraße nun freier gestalten zu können“, kommentiert der Bürgermeister nun das Ergebnis. Eigentümer Schmidt war gestern nicht zu erreichen.

Andreas Apsel, Bereichsleiter im Rathaus, hat noch einen Grund zur Freude. Denn wenn es im nächsten Jahr losgeht mit der Umgestaltung, dann werden parallel bis zur Lindenstraße auch die Kanäle erneuert. Und die verlaufen auch unter den Pavillons.

„Da lässt sich schon was einsparen, wenn wir die abreißen können“, sagt Apsel. Eine genaue Summe mag er aber noch nicht nennen.

Erleichterung wird der Kauf und damit Abriss der Pavillons mit Sicherheit auch bei bei benachbarten Einzelhändlern auslösen. Als Beispiel sei hier nur Silke Sinell von DekoQueen genannt: „Wenn die wegkommen, wäre das doch wirklich mal toll. Das ist kein schöner Anblick.“

Tatsächlich stehen ohnehin zwei der Pavillons leer. Bürgermeister Daniel Zimmermann betont, dass man in Absprache mit der Politik versuchen werde, den Kioskbetreiber im dritten Trakt irgendwo in die Nähe umzusiedeln. „Wir wollen ja nicht als Vertreiber dastehen.“