Doosan verkauft Grundstück

Jetzt steht es fest: Das koreanische Unternehmen wird nicht nach Monheim ziehen. Die Stadt hat das Grundstück zurückgekauft und verhandelt bereits mit neuen Interessenten.

Monheim. Jetzt ist es raus: Doosan kommt nicht nach Monheim. Das koreanische Unternehmen hat vor drei Jahren ein 9000 Quadratmeter großes Areal an der Rheinpromenade gekauft. Den im Vertrag festgeschriebenen Baubeginn bis Ende 2011 konnte der Maschinenbauer anscheinend nicht einhalten — die Stadt hat das Gelände im Rheinpark zurückgekauft, das bestätigte am Montag Kämmerer Max Herrmann.

„Es gibt an dem Standort Rheinpark viele Interessenten. Das hat uns bewegt, das Areal zurückzukaufen. So können wir es schnellst möglich neu vermarkten“, sagt Herrmann. Und die Vermarktung scheint bereits in vollem Gange. Der Kämmerer fügt hinzu: „Wir sind mit mehreren Unternehmen in Verhandlung.“

Mit einem deutschen Investor scheint es allerdings schon konkreter zu werden. Bei der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) liegt ein Kaufantrag vor, Anfang September wird sich der Aufsichtsrat der Monheimer Versorgungs- und Verkehrsbetriebe (MVV) damit beschäftigen. „Dann wird beispielsweise geprüft, ob genügend Arbeitsplätze geschaffen werden könnten“, sagt Herrmann.

Doosan hatte beim Kauf 2008 bis zu 100 neue Arbeitsplätze in Aussicht gestellt. In Monheim sollte die neue Europazentrale des auf Bau- und Werkzeugmaschinen spezialisierten Unternehmens entstehen. Unter anderem waren ein 2600 Quadratmeter großes Ersatzteillager sowie ein Vorführraum geplant. Doch passiert ist nichts. Nach dem Kauf wurde es still um Doosan.

WZ-Anfragen, wann Baubeginn sei, wurden von Gye-Rim Kim von Doosan Deutschland stets folgendermaßen beantwortet: „Die Muttergesellschaft in Korea hat noch kein grünes Licht gegeben. Mehr kann ich derzeit nicht sagen.“

Die Weltwirtschaftskrise scheint dem koreanischen Unternehmen dazwischen gekommen zu sein. Die Maschinenbaubranche war besonders betroffen, so gingen auch bei Doosan die Aufträge zurück. Den genauen Grund, warum das Projekt an der Rheinpromenade scheiterte, will Gye-Rim Kim auch heute nicht verraten: „Dazu möchte ich mich nicht äußern.“

Auch zu einem anderen Punkt gibt Kim, der im Marketing tätig ist, keine Auskunft. Laut Herrmann ist Doosan schon auf der Suche nach einem neuen Grundstück für seine Europazentrale — allerdings nicht in Monheim. Ob die Zentrale weiterhin im Kreis Mettmann geplant ist, wollte Kim am Montag nicht bestätigen.

Der deutsche Investor, der einen entsprechenden Kaufantrag vorgelegt hat, ist schon weiter. Für das 9000 Quadratmeter große Areal zwischen Cognis und der alten Fassabfüllanlage gibt es auch schon einen Bau- und Vermarktungskonzept. Zwei Drittel des mehrgeschossigen Gebäudes sollen bereits konkrete Mietinteressenten haben.

Noch bis Ende dieses Jahres will die Stadt das Gelände verkauft haben, sagt Herrmann: „Baubeginn soll dann spätestens 2012 sein.“ Verzögerungen wie bei Doosan soll es beim zweiten Anlauf nicht mehr geben.