Ehrenamtler begleiten Senioren auf den Weihnachtsmarkt
Bewohner zweier Altenheime konnten mit Hilfe zahlreicher Ehrenamtler den Weihnachtsmarkt besuchen.
Monheim. Langsam dämmert es. Hell erleuchtet steht der Schelmenturm in der Altstadt. In der Alten Schulstraße leuchten an den Laternen Sterne und weisen den Weg zum Monheimer Weihnachtsdorf. Besonders am späten Samstagnachmittag ist es voll. Auffallend viele ältere Damen und Herren im Rollstuhl sind unterwegs. „Wir haben eben gemeinsam Kaffee getrunken und sind jetzt zusammen auf den Weihnachtsmarkt gegangen“, sagt Doris Frers.
Sie koordiniert die Gemeinwesenarbeit und die Ehrenamtler des Altenheimes Haus Monheim und des Alten- und Pflegeheims Diakoniezentrum am Berliner Platz. 20 Bewohner beider Einrichtungen und 25 freiwillige Begleiter der Rollstuhlfahrer sind heute unterwegs. Mit dabei ist nicht nur ein Teil des Pflegepersonals, sondern auch Mitglieder des Integrationsausschusses und Jugendliche und junge Erwachsene der Fußball- und Boxabteilung von Inter Monheim.
„Schon auf dem Martinsmarkt waren wir zusammen unterwegs“, sagt Majid El Fahmi. Der 29-Jährige spielt Fußball bei Inter Monheim. Langsam schiebt er Edith Odenthal im Rollstuhl über die Turmstraße, bleibt stehen, wenn sie einen Reibekuchen essen möchte oder sich einen der zahlreichen Stände angucken will. „Ich mache das gerne“, sagt er.
Zu neunt sind die Jungs von Inter Monheim am Montag unterwegs. Die Idee, alte Menschen und Jugendliche gemeinsam auf Tour zu schicken, haben die Zukunftswerkstatt Berliner Viertel und die Bergische Diakonie gemeinsam gehabt. „Schon beim ersten Kennenlernen waren die jungen Männer sehr nett und offen zu den Bewohnern“, sagt Doris Frers. Berührungsängste habe es nie gegeben. „Ich habe Respekt vor dem Alter“, sagt El Fahmi. „Wir wollen die Bewohner zu allen Veranstaltungen in der Stadt abholen.“ Auch Privat möchte Majid El Fahmi ehrenamtlich ins Altenheim gehen.
Der Monheimer Weihnachtsmarkt wurde bereits zum 15. Mal vom Treffpunkt Monheim auf die Beine gestellt. „Wir haben zunächst am Alten Markt angefangen und sind mit den Ständen mittlerweile bis hinter den Schelmenturm gewandert“, sagt Treffpunkt-Vorstandsmitglied Hans-Dieter Degenhard.
Mitten im Geschehen steht die DLRG in einer Holzhütte und verkauft Glühwein, Kinderpunsch, Kakao und Kaffee. „Wir sind seit Jahren immer an diesem tollen Platz“, sagt Florian Droß. Der Verkauf läuft gut. „Das Geld werden wir in den Verein und unsere Fahrzeuge stecken.“
Auch die „Drüje Zicken“, die auf der anderen Seite des Schelmenturms mit selbstgemachtem Punsch, Kakao mit Schuss und sogar einem eigenen Nikolaus stehen, konnten sich zum Teil vor dem Ansturm der Leute kaum retten. „Zeitweise hatten wir keine Tassen mehr“, sagt Petra Schneider. Ein rundum gelungener Weihnachtsmarkt also, den dank des Engagements der Jungs von Inter Monheim auch die sehen konnten, die es alleine nicht in die Altstadt geschafft hätten.