Ein Schiedsrichter mit Humor

Seit 60 Jahren pfeift Peter Freialdenhoven aus Monheim. Sein erster Einsatz war 1962 im Spiel Schalke gegen Leverkusen.

Ein Schiedsrichter mit Humor
Foto: Andreas Bretz

Monheim/Düsseldorf. Fußball war schon immer ein Teil seines Lebens. Peter Freialdenhoven gehörte 1951 auch zu jenen jungen Männern, die mit dem später legendären Schiedsrichter Uli Siebenmorgen aus einer „Kraterlandschaft an der Düssel“ mit Hacken, Schaufeln und Schubkarren den ersten Platz des FC Tannenhof erschufen und später für den Klub auch spielten. Dass der heutige Monheimer mit seinen Kameraden dem Moosbewuchs des Ascheplatzes immer wieder zu Leibe rücken musste, weiß er noch wie heute. Und: „Wir haben so manchen Ball aus der Düssel gefischt. Es gab sogar ein Boot, mit dem wir den Lederbällen hinterher schipperten. Denn die waren teuer, und man konnte sich nicht einfach einen neuen leisten, wenn der alte weg war“, erinnert sich Peter Freialdenhoven mit großer Begeisterung an jene Zeit, in der er mit „Fußball infiziert“ wurde.

Dabei war ihm zwar Wille, Fleiß und Zielstrebigkeit in die Wiege gelegt worden, doch Talent wie Uwe Seeler hatte er nicht. Dennoch reichte es für den jungen Mann zu einigen Einsätzen in der ersten Mannschaft. Fünf Jahre später jedoch schlug der Vater von drei Töchtern und einem Sohn wie Kumpel Siebenmorgen nach erfolgreicher Schiedsrichterprüfung eine Laufbahn als bis heute angesehener Unparteiischer ein.

Freialdenhoven ist ohne Zweifel der dienstälteste und auch einer der lustigsten Fußball-Schiedsrichter im Fußball-Kreis Düsseldorf, ja sogar einer der ältesten im Fußballverband Niederrhein (FVN). Denn schon seit 1956 gehört der Pfeifenmann, der „seit ich denken kann“ Mitglied beim Düsseldorfer Kreisligisten FC Tannenhof ist, zur Gilde derer, die „Fußball mit Regelwerk“ garantieren.

Jetzt wurde der Mann 80. Das feierte er in Monheim, im kleinen Kreis mit Lebensgefährtin Christel. Grund: Freialdenhoven, noch immer als Schiedsrichter von Altherren-Spielen aktiv, ist ruhiger geworden und spricht auch von der einen oder anderen „kleinen Enttäuschung“, die er hat erfahren müssen. Dabei ist der Monheimer, der am 19. August 1962 seinen ersten Einsatz als Linienrichter beim Spiel der Oberliga West des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen absolvierte, eigentlich jemand, der zuhören kann. Der Geselligkeit liebt, der Harmonie schätzt. Aber Freialdenhoven verkörpert ebenso eine Eigenschaft, die ihn zum Schiedsrichter prädestiniert: Er kann Ungerechtigkeit nicht leiden. Und er kann junge Leute für sein Hobby begeistern, sie dann schnell durch persönliche Betreuung zu beachtlicher Leistungsfähigkeit bringen — was nicht immer allen Machern im Kreis-Schiedsrichterausschuss passte. Was ihn jedoch erfreute: DFB-Vize-Präsident Peter Frymuth, ein persönlicher Freund, ließ ihm zum 80. ein Paket zukommen.

Sein sportlicher Werdegang als Referee führte Freialdenhoven bis in die damals höchste deutsche Amateurliga, die Verbandsliga (damals die dritte Liga). Später gehörte er dann als Schiedsrichter-Beobachter zu jenen Fachleuten, die die Leistungen ihrer angehenden Kollegen beurteilten und mitverantwortlich für einen eventuellen Karrieresprung waren. Die letzte seiner zahlreichen Ehrungen erfuhr er, der 26 Jahre Beisitzer im Schiedsrichterausschuss war, Ehrenschiedsrichter der Schiedsrichtervereinigung ist und den Ehrenausweis des FVN erhielt, als er für 60 Jahre Zugehörigkeit zur Schiedsrichter-Gilde geehrt wurde.