Einbruchszahlen bewegen sich schon jetzt auf Rekordniveau
Auch Langenfeld und Monheim sind stark betroffen. Ursache ist laut Polizei auch die verkehrsgünstige Lage des Kreises Mettmann.
Langenfeld/Monheim. In der Nacht zu Sonntag wird die Uhr auf Winterzeit umgestellt — und wir können alle eine Stunde länger schlafen. Hellwach sind hingegen Einbrecher in der dunklen Jahreszeit. Sie nutzen die frühe Dunkelheit, um in Häuser und Wohnungen einzusteigen. Die Polizei rechnet damit, dass die Einbruchszahlen in den kommenden Wochen deutlich ansteigen werden. „Jetzt kommt die Hauptsaison für Einbrecher“, meint Udo Wilke von der Beratungsstelle für Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizei. Schon jetzt bewegen sich die Zahlen auf Rekordniveau. „Wir verzeichnen bereits jetzt ein Plus von rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, sagt Polizei-Sprecherin Nicole Rehmann.
Im vergangenen Jahr seien in den zehn Städten des Kreises 1279 Fälle insgesamt registriert worden. Der Wert der entwendeten Gegenstände wird auf etwas mehr als 3,5 Millionen Euro geschätzt. Im Schnitt beträgt der Schaden pro Haushalt rund 5000 Euro. Besonders betroffen sind Hilden und Ratingen. Aber auch in Langenfeld und Monheim häufen sich die Meldungen über Einbrüche. Durchschnittlich ist die Zahl im Kreisgebiet um 40 Prozent gestiegen. „Wir werden von organisierten Banden aus Südosteuropa überrollt“, meint Johannes Hermanns von der Kreispolizei. Hauptproblem seien mobile Einbrechergruppen. „Es werden gezielt Leute in Wohngebieten abgesetzt, die dann auf Diebestour gehen.“ Der Kreis Mettmann liege sehr verkehrsgünstig. „Die Täter sind in Windeseile wieder auf der Autobahn“, sagt Hermanns.
Rund 20 Prozent der Einbrüche im Kreis werden aufgeklärt. Das entspricht in etwa dem Landesdurchschnitt. Zudem bleiben mehr als 40 Prozent der Einbrüche im Versuch stecken. Die Polizei setzt daher auf Prävention und Aufklärung. „Wir sind derzeit in allen Städten des Kreises unterwegs, um Tipps zu geben“, meint Wilke. Zuletzt war der Stand der Berater auf dem Monheimer Rathausplatz und in Langenfeld vor der Stadthalle aufgebaut. Mit der Kampagne „Riegel vor!“ geben die Beamten Tipps für die Sicherung der eigenen vier Wände und auch für das Verhalten in der dunklen Jahreszeit. „Das Haus oder die Wohnung bewohnt erscheinen zu lassen, wenn man nicht da ist, kann schon einiges bewirken“, sagt er. Darüber hinaus gebe es viele Möglichkeiten, sicherer zu leben — von Fenstern, die nicht aufzuhebeln sind, bis hin zu mechanischer oder elektronischer Sicherheitstechnik.
„Auch wachsame Nachbarn sind ein wichtiger Aspekt“, betont Kriminalhauptkommissar Udo Wilke. In einer Broschüre listet die Polizei verschiedene Mittel und Wege der Sicherung auf — und erklärt auch direkt deren Umsetzung. Auch Franz Röhrig ist gekommen, um sich zu informieren. Vor vielen Jahren habe sich ein Einbruch in sein Haus ereignet, erzählt der 79-Jährige. Der Schaden lag im fünfstelligen Bereich. „Ich bin hier, um mich über den neusten Stand der Technik zu informieren“, sagt Röhrig.