Einsatztrupp gegen Randalierer

Mehrere Ämter kooperieren, um Vandalismus und Alkoholmissbrauch zu bekämpfen.

Langenfeld. Randale auf dem Reusrather Platz, zerstörte Tischtennisplatten und zerschlagene Bierflaschen auf Schulhöfen, Pöbeleien auf Stadtfesten. Laut Stadt gab es im vergangenen Jahr zunehmend Beschwerden genervter Bürger über Alkoholkonsum Jugendlicher in Verbindung mit Zerstörungswut an öffentlichen Plätzen. Dem will die Stadt jetzt mit einem neuen Programm gegen Alkoholmissbrauch und Vandalismus entgegenwirken.

„Es kommt in letzter Zeit einfach zu oft vor, dass wir erst mal morgens die Schulhöfe reinigen müssen, damit die Schüler sich nicht an Glasflaschen verletzen“, sagt Bürgermeister Frank Schneider. „So kann es nicht weitergehen. Da muss was gemacht werden.“ Marion Prell, Chefin des Ordnungsamtes, Ulrich Moenen, Leiter des Jugendamts, und Wolfgang Hellekes, Referatsleiter Gebäudemanagement, bilden die neue „Task-Force“. Gemeinsam haben sie einen Maßnahmenkatalog entwickelt, den sie jetzt umsetzen wollen.

„Wir wollen die Jugendlichen nicht von den öffentlichen Plätzen vertreiben“, sagt Ulrich Moenen. „Es ist ja auch nur ein kleiner Teil der Jugendlichen, der sich nicht benimmt. Aber es kann nicht sein, dass dieser kleine Teil in dem Maße randaliert, in dem es zurzeit der Fall ist.“

Während Prell vor allem auf eine stärkere Präsenz der Ordnungsamtsmitarbeiter in Zusammenarbeit mit der Polizei setzt, will Moenen vor allem präventiv arbeiten. Neben Weiterbildungsmaßnahmen für seine Mitarbeiter und Projekten zur Drogen- und Suchtprävention an Schulen müssen laut Moenen vor allem die Eltern mit ins Boot geholt werden. Viele Eltern der Kinder, die immer wieder alkoholisiert auffallen, entzögen sich der Verantwortung völlig, so der Jugendamtsleiter.

Auch Marion Prell bringt von nächtlichen Rundgängen mit ihren Kollegen vom Ordnungsamt haarsträubende Geschichten mit. So wollten Eltern eines minderjährigen Schülers die Stadt verklagen, weil die Ordnungsamtsmitarbeiter ihrem stark alkoholisierten Sohn eine Kiste Bier wegnahmen. „Die wollten Schadensersatz, weil wir das Bier weggekippt haben“, sagt Marion Prell.

Eine andere Mutter nahm ihre Tochter in Schutz: Sie habe die Flasche Wodka ja nur festgehalten. „Leider konnte die Tochter kaum mehr auf den eigenen Beinen stehen, weil sie so betrunken war“, erzählt Prell. Mit Hausbesuchen durch Jugendamtsmitarbeiter bei auffälligen Jugendlichen sollen die Eltern zur Verantwortung gezogen werden.

Die Stadt möchte nun auch verstärkt die Öffentlichkeit miteinbeziehen und das Gewissen der Bürger stärken. Dazu werden demnächst Plakate an den kritischen Punkten wie Schulhöfen, Spielplätzen und öffentlichen Plätzen aufgehängt, an denen es in der Vergangenheit immer wieder zu Vandalismus kam.

Und es seien schon Fortschritte zu bemerken, so Prell: „Insbesondere an Karneval kommt es immer seltener zu Ausschreitungen. Auch am Stadtfest war es verhältnismäßig friedlich. Wir haben das Gefühl, dass es sich schon herumspricht, dass wir nun verstärkt unterwegs sind und Kontrollen durchführen.“

Dazu tragen auch die Einzelhändler im hohen Maße bei, die mittlerweile sehr darauf achten, die Ausweise zu kontrollieren, so Marion Prell.