Einwohner in Monheim: Jüngere Altersgruppen sind rückläufig
Zahlen von IT.NRW, dass Monheims Bevölkerung auf knapp 45 000 anwächst, sind unwahrscheinlich. Doch der derzeitige Stand soll gegen den Trend gehalten werden.
Monheim. Die Einwohnerzahl Monheims wird von derzeit 43 300 auf knapp 45 000 im Jahre 2030 steigen — das sagt der Landesbetrieb Information und Technik (IT.NRW). Allerdings wird die Zahl der Senioren, so die Statistik stimmt, überproportional zunehmen. Die jüngeren Altersgruppen sind durchweg rückläufig. „Das ist kein Zauberwerk. Für unsere Erhebungen nutzen wir die Daten aus den Städten“, sagt Leo Krüll, Sprecher von IT.
Alle paar Jahre erstellt das Land eine Bevölkerungsprognose. In der aktuellen Statistik wird darauf hingewiesen, dass die Zahl der Menschen mit 80 Jahren oder älter um nicht weniger als 229,3 Prozent zunehmen wird. Wie kommt das? „Das Land nimmt Zahlen der vergangenen Jahre.
Und da sind in Monheim gleich mehrere Seniorenheime eröffnet worden. Die Statistiker rechnen das dann weiter hoch. Dabei werden in den nächsten Jahren ganz sicher nicht weitere Heime folgen. Die nächste Prognose wird in der Altersstruktur wohl wieder anders aussehen“, sagt Kerstin Frey, im Rathaus federführend in Sachen Statistik.
Doch damit nicht genug. Sie geht davon aus, dass Monheim keineswegs bis 2030 auf knapp 45 000 Einwohner anwachsen werde. „Wo sollen wir die alle unterbringen? Der Wohnraum reicht für die prognostizierten Zuströme gar nicht aus. Halten ist real“, sagt Kerstin Frey.
Und das ist für die Expertin keineswegs selbstverständlich: „Wir sind hier in der Rheinschiene genau wie Langenfeld gut aufgestellt. Wir werden bei unserer Größe bleiben. In anderen Städten im Kreis Mettmann sieht das ganz anders aus. Die Bevölkerungszahlen dort werden nach derzeitigem Stand der Dinge deutlich zurückgehen.“
Es ist vor allem der Kampf um junge Familien zwischen den Städten. „Das verhindert die Überalterung. Außerdem bringen Kinder allein schon deshalb etwas, weil sie alle Stationen durchlaufen. Kindergarten, Schule, Ausbildung und vielleicht dann die eigene Wohnung auch in dieser Stadt“, erläutert Frey. Damit werde die Infrastruktur genutzt.
Vorhalten müsse man die ohnehin. „Das ist wie mit einem Haus. Ob da zehn Parteien leben oder eine: Wasser, Strom und Heizung haben zu funktionieren. Aber bei voller Besetzung ist es effektiver“, so Frey.
Bürgermeister Daniel Zimmermann ist guter Dinge, dass die Bevölkerungszahl trotz mehr Todes- als Geburtenfälle gehalten werden kann. „Wir werden jetzt verstärkt Bauprojekte verwirklichen. Altes Brauereigelände, Baumberg-Ost, Menk und das alte Gießereigelände an der Berghausener Straße werden verwirklicht“, sagt er.
In Sachen Landesstatistik muss er lachen: „Als Schloss Laach vermarktet wurde, da war Monheim plötzlich einer der teuersten Wohnstandorte in NRW. Die nächste Statistik wird eine andere Sprache sprechen.“