Etappensieg für Zimmermann
Die Politik stimmte mehrheitlich für die Prüfung aller vier Varianten des Sportstättenkonzeptes. Harsche Kritik gab es von der CDU in Richtung Bürgermeister.
Monheim. Um kurz nach 18 Uhr hatte Bürgermeister Daniel Zimmermann sein Etappenziel erreicht: Mit den Stimmen von Peto, Grünen, SPD und Menschen für Monheim stimmte der Rat auf seiner letzten Sitzung des Jahres dem Antrag zu, alle vier vorgestellten Varianten für das Sportstättenkonzept mit gleicher Priorität von der Verwaltung prüfen zu lassen.
Lediglich CDU und FDP stimmten dagegen. Sie forderten, die Lösungen zwei und drei - nach denen die neue Sportanlage im geplanten Siedlungsbereich Baumberg-Ost gebaut wird - von vornherein zu verwerfen.
Da Zimmermann aber an der Prüfung aller vier Varianten festhielt, gingen ihn die Christdemokraten hart an. Von "Verzögerung und Ablenkung" sprach Robert Helpenstell, von "Strohfeuern", "Hinhaltetaktik" und "Wahlkampf-Nebelkerzen" Markus Gronauer, der Zimmermanns Vorgehen, "die Vereine dadurch weitere zwei Monate länger hinzuhalten", eine "Frechheit" nannte.
Geht es nach CDU und FDP, ist die vierte Variante, den Platz direkt am Kielsgraben zu bauen, die einzig zu finanzierende. Dementsprechend sollten weder Zeit noch Geld verschwendet werden, die drei anderen zu prüfen, die ohnehin nicht umgesetzt würden.
Unterstützung bekamen CDU und FDP von Landwirt Robert Bossmann. Nachdem dieser durch sein eigenes 200.000-Euro-Kaufangebot an die Kirche schon die ursprüngliche Lösung, den neuen Platz auf Kirchengrund zu bauen, verhindert hatte, legte er nun aus dem Publikum süffisant nach: "Man braucht die zweite und dritte Alternative gar nicht prüfen. Die Erbengemeinschaft, der das Grundstück der zweiten Variante gehört, wird nicht verkaufen. Bei der dritten bin ich als Pächter betroffen. Das macht die Sache nicht gerade leichter."
Trotzdem entschied der Rat, alles prüfen zu lassen, da laut Zimmermann nicht geklärt ist, inwieweit am Kielsgraben überhaupt gebaut werden darf oder die erste Variante (Renovierung der Anlage an der Bregenzer Straße) finanziert werden soll.
CDU-Ratsherr Helpenstell hatte für Zimmermanns Vorgehen, alles prüfen zu lassen, allerdings eine eigene Theorie: "Das riecht nach einem geordneten Rückzug", sagte er und unterstellte dem Bürgermeister damit, die lange abgelehnte Kielsgraben-Variante nun über Umwege doch zu unterstützen, nach außen aber zu vermitteln, dass es vier gleichwertige Möglichkeiten gäbe.
SPD-Planungsexperte Werner Goller mahnte: "Niemand hat das Scheitern des Geschäfts mit der Kirche zu verantworten. Wir sollten jetzt nicht in der Vergangenheit herumrühren, sondern nach vorne schauen und zu einer emotionslosen Entscheidung für den Sport kommen."