Festhalle: Reiterhof als Standort im Gespräch

Bürgermeister Daniel Zimmermann hat Gespräche mit allen Beteiligten angekündigt.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Wird die geplante Festhalle in Monheim auf dem Gelände des Reitsportvereins am Werth errichtet? Gerüchte darüber machen jedenfalls in der Stadt die Runde. Bürgermeister Daniel Zimmermann reagierte gestern mit einem verschmitzten Grinsen auf eine entsprechende Anfrage — und sagte, er wolle sich nicht dazu äußern. Der Bürgermeister verwies auf Gespräche, die er im Frühjahr mit allen Beteiligten wie beispielsweise den Schützen, der Gromoka und der Marke Monheim zu diesem Thema führen wolle. Fassungslos hingegen reagierte Werner Kaiser, Stallbeauftragter des Reitsportvereins am Werth (RSV): „Bis dato sind wir noch nicht angesprochen worden.“

Bereits im Jahr 2005, als der damalige CDU-Bürgermeister Thomas Dünchheim einen Playmobil-Park im Rheinbogen errichten wollte und 2012 — damals plante ein türkischer Geschäftsmann auf dem Schützenplatz eine Festhalle — standen Teilstücke des 12 000 Quadratmeter großen Vereinsgeländes zur Disposition. Für die Reiter kam in beiden Fällen ein Grundstücksverzicht nicht in Frage. Dünchheims Pläne zerschlugen sich, und auch der türkische Investor sagte ab. Daniel Zimmermann verfolgt die Festhallen-Pläne aber nach wie vor. Kaiser betonte gestern: „Eigentlich wollen wir nicht da weg.“ Er räumte aber ein, bekäme der Verein an anderer Stelle einen neuen Stall schlüsselfertig übergeben, wäre das vielleicht eine Überlegung wert. Die Stadt hat dem 1957 gegründeten gemeinnützigen Verein das Gelände in Erbpacht überlassen.

In der Dezembersitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte Zimmermann verkündet, dass bereits nach den Sommerferien eine Machbarkeitsstudie für eine Festhalle in Auftrage gegeben worden sei. Drei Standorte stünden demnach in der engeren Wahl: der Schützenplatz, die ehemalige Fass-Abfüllhalle der Shell und eine weitere Option, über die sich Zimmermann ausschweigt.

Dem Schützenverein ist daran gelegen, in der demnächst stattfindenden Gesprächsrunde, die „bestmögliche Lösung im Sinne des Schießsports zu finden“. Vorsitzender Holger Klenner stellt heraus: „Der Platz gehört schließlich der Bruderschaft. Er ist unser Eigentum.“ Die Schießveranstaltungen und nicht die Feste stünden für die Mitglieder im Vordergrund. „Die Ausübung muss in jedem Fall gewährleistet bleiben.“ Konkrete Forderungen habe man jedoch nicht. Die Mitglieder wollten erst einmal abwarten, welche Vorschläge die Stadtverwaltung für den Schützenplatz hat. Beispielsweise sei noch nicht bekannt, wie groß die Halle angelegt sein soll und wie viele Parkplätze gebraucht würden.

Auch die Große Monheimer Karnevalsgesellschaft hält sich zurück. Sprecher Lars van de Bijl merkte an, zum Thema Festhalle sei bisher noch nichts entschieden. Für die Gromoka habe der Standort eine zentrale Bedeutung. Wichtig sei es für die Karnevalisten auch, wer die Halle betreibe. Die Abläufe im bislang genutzte Zelt könne die Gesellschaft eigenständig bestimmen. Würde man eine Festhalle nutzen, könnte die Finanzierung schwieriger sein als bisher, glaubt van der Bijl. Und ganz wichtig sei natürlich auch die Nähe zur Monheimer Altstadt. Das Gromoka-Zelt steht während der Session auf dem Schützenplatz.

Im Anschluss an die Gespräche mit den Beteiligten soll das Thema im Fachausschuss möglichst noch vor den Sommerferien diskutiert werden.