Förderverein für Karneval und Brauchtum: „Die Kosten steigen jedes Jahr“

Die Karnevalisten in Berches gehen mit einem Förderverein auf Sponsorensuche.

Langenfeld. Die Bercheser Karnevalisten brauchen Unterstützung. Dafür haben sie den „Förderverein für Karneval und Brauchtum Berches 2013“ gegründet.

Warum der Karneval in Berghausen gefördert werden muss, darüber spricht Stephanie Reuter, eine von fünf Mitgliedern der IG Bercheser Karneval.

Frau Reuter, muss der Karneval tatsächlich noch gefördert werden?

Stephanie Reuter: Wir sind fünf Ehrenamtliche, die den Karneval in Berghausen vor ein paar Jahren übernommen haben. Wir haben festgestellt, dass es immer schwieriger wird, dafür Sponsoren zu finden, denn die Kosten steigen jedes Jahr.

Und über einen Förderverein ist es leichter, zum Beispiel Spenden zu bekommen?

Reuter: Ja, denn der Förderverein kann Privatpersonen und Unternehmen eine Spendenquittung ausstellen. Wir als Interessengemeinschaft können das nicht.

Was bieten Sie denn an Karneval?

Reuter: Die Bercheser Veedelsjecken stellen seit 17 Jahren die Kindertollitäten und ein Erwachsenendreigestirn. Für die kommende Session suchen wir sowohl noch kleine als auch große Tollitäten. Diese begleiten wir im Karneval und organisieren darüber hinaus vor allem den Veedelszug.

Wie viele Gruppen können da mitmachen?

Reuter: Bis zu 24 Gruppen. Im vergangenen Jahr waren es ungefähr 200 Teilnehmer in insgesamt 16 Gruppen.

Und was kostet das Engagement im Karneval?

Reuter: Alleine für den Veedelszoch sind das bestimmt 1600 Euro, eher 2000 Euro. Wir bekommen immer weniger Zuschüsse, deshalb müssen auch die erwachsenen Zugteilnehmer einen Beitrag bezahlen. Die Tollitäten finanzieren sich von jeher aus eigenen Mitteln, wo dann eben auch wieder der Förderverein zum Tragen kommen kann, indem er Sponsorengelder zweckdienlich den Tollitäten zukommen lassen kann

Was finanzieren sie im Veedelszoch davon?

Reuter: Dazu gehört ein aufwendiges Sicherheitskonzept, Versicherung, Bereitstellung von Sanitätern und Rettungswagen sowie die Straßenreinigung. Allein die kostet 1200 Euro. Und da wundern sich die Leute, dass manchmal so wenig Kamelle geworfen wird.

Das klingt nach viel Arbeit.

Reuter: Ja, das nimmt viel Zeit in Anspruch, während der Session haben wir kaum Zeit für anderes.

Wie war die Resonanz auf die Fördervereinsgründung?

Reuter: Die war besser als gedacht. Wir hatten mit zehn Gästen bei der Gründungsversammlung gerechnet, aber dann kamen doch 36, 37 Personen. 24 Frauen und Männer wollen eintreten. Wir hoffen natürlich, dass noch mehr dazukommen. Es haben sich auch Gruppen gemeldet, die beim Veedelszug mitlaufen möchten. Im vergangenen Jahren waren es ein bisschen wenig.

Aber der Berghausener Karneval ist nicht gefährdet, oder?

Reuter: Nein, nein, wir sind weiterhin mit Feuereifer dabei.

Sie haben also das Karnevalsgen in sich?

Reuter: Unbedingt. Ich bin hier aufgewachsen, meine Eltern sind zwar aus Westfalen, aber auch karnevalsbegeistert.