Forscher entdecken Artefakte aus Eisenzeit

Aufregung auf der Baustelle an der Düsseldorfer Straße.

Langenfeld. Die „junge Stadt an alter Straße“ ist um einen historischen Fund reicher: Archäologen haben mehrere Urnenteile und Scherben eines etwa 2500 Jahre alten Gräberfeldes geborgen. Auf der Baustelle für die Neubausiedlung am Gartencenter Berghausener Blumentopf hatte Andreas Krömer kürzlich Keramikscherben und Knochenteile entdeckt und das Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) benachrichtigt.

Die aus dem Boden geholten Gefäßteile und menschlichen Knochen seien noch nicht gänzlich ausgewertet, sagt Dr. Erich Claaßen aus der zuständigen Außenstelle Overath der LVR-Bodendenkmalbehörde. „Nach bisherigem Stand sind mindestens sieben Urnengräber zu identifizieren, die aus der Eisenzeit zwischen dem achten und zweiten Jahrhundert vor Christi Geburt stammen dürften.“ Ein Beigefäß und eine Urne sind nach Claaßens Worten recht gut erhalten, ansonsten seien aber vor allem Scherben geborgen worden. „Durch den Ackerbau der letzten Jahrhunderte ist das Gelände immer wieder gepflügt worden. Und dabei wurden die meisten Keramikgefäße zerstört.“

Dennoch gehörten zu den Fundstücken auch verbrannte Knochenreste. Deren genaue Altersbestimmung mittels Radiokarbonmethode erscheint dem Amtsleiter aufgrund des Zustands der Knochen indes kaum möglich zu sein. Aufgrund der Spurenlage und mit ihren Kartierungen haben die Archäologen laut Claaßen ein etwa 100 mal 50 Meter großes Gräberfeld nachgewiesen. „Die zugehörige Siedlung wird nicht weit weg gewesen sein.“

Der ehrenamtlich in der Bodendenkmalpflege engagierte BGL-Ratsherr Andreas Krömer bewies ein gutes Gespür: Als er sich nach den ersten Baggerarbeiten das Erdreich genauer anschaute, entdeckte er Keramikscherben und Knochenreste. Sofort verständigte er die LVR-Behörde, die sich sogleich mit ihren Grabungsfachleuten nach Langenfeld begab und zudem im Rathaus eine Sondierung der gesamten Großbaustelle einforderte.