Fußball-EM: Im Rudel macht’s mehr Spaß

Wenn die Kicker ab Freitag in Frankreich auf die Plätze laufen, ist auch in Monheim und Langenfeld wieder Public Viewing angesagt.

Foto: Katja Früh

Langenfeld/Monheim. Am Freitag beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich — zehn Tipps, wo man sie mit anderen gucken kann.

Diese Veranstaltung wird sicher wieder eine Riesensause. Denn sie hat Tradition. Gut 1000 Leute gucken in der Langenfelder Stadthalle (Hauptstraße 129) gemeinsam die Spiele der Nationalmannschaft, der Eintritt ist frei. „Die Stimmung bei Fußball-Übertragungen war stets überragend, um es in Fußballer-Sprache zu sagen“, sagt Katja Früh vom Schauplatz. Allerdings: Oft ist sehr schnell die Kapazitätsgrenze erreicht. Wer dabei sein will, sollte rechtzeitig erscheinen. Die sogenannte Sparkassen-Fankurve öffnet immer eine Stunde vor Spielbeginn.

Ein Fußball begeisterter Pfarrer, der seit über 30 Jahren eine Dauerkarte für Bayer 04 hat, kann gar nicht anders, als sich zu wichtigen Fußballspielen ein paar Freunde einzuladen. Weil die Einladung traditionell von vielen angenommen wird, schaut Pfarrer Peter Becker mit ihnen da, wo am meisten Platz ist: im Gemeindesaal der Friedenskirche (Schellingstraße 13). Die Leinwand ist riesig (vier mal sechs Meter) und in den Saal passen bis zu 300 Leute rein — und so viele kommen auch. Vom Kleinkind bis zur Opa, hier feiern alle zusammen. Es gibt Würstchen, Steaks und Getränke. Der Eintritt ist frei — aber seit diesem Jahr muss jede Gemeinde selbst Gema-Gebühren zahlen. Dafür wird vielleicht eine Spendendose da stehen.

Es geht zunächst ein paar Treppenstufen herauf. Aber die lohnen sich. Vom Monberg kann man nicht nur schön runter gucken und mit den Füßen im Sand stehen. Man kann hier zur EM auch gut Fußball gucken. Das Team hat eine riesige LED-Leinwand bestellt. Die ist etwa zwei mal drei Meter groß. Übertragen werden alle Spiele der Deutschen und die Top-Spiele, sagt Event-Manager Musa Yilmaz. Platz ist für etwa 1000 Leute. Eintritt gibt es nicht, aber Mindestumsatz von zehn Euro pro Person.

Wer es amerikanisch mag, wenn es überall flimmert, ist hier richtig. In der Bowling World (Konrad-Zuse-Straße 6). Es hängen auch überall Monitore und Fernseher, auf denen läuft jedes EM-Spiel. Es gibt auch eine EM-Lounge mit Leinwand (2,5 mal 1,5 Meter) — und dort von Anpfiff bis Abpfiff Hausbier und Softdrinks zum halben Preis

Wie wäre es mit einer kleinen Fahrradtour zum Aufwärmen vorm Spiel? Zum Beispiel in die Urdenbacher Kämpe. In der Gasstätte vom Campingplatz Rheinblick (Urdenbacher Weg) wird nämlich auch Fußball übertragen. Zwar nur auf einem Fernseher, dafür mit Blick auf den Rhein — wie der Name schon sagt. Ein ähnliches Angebot gibt es an den Rheinterrassen Baumberg (Klappertorstraße 47). Hier hat der Eigentümer gewechselt. Es wurde renoviert, umgebaut — und die Terrasse teilweise überdacht — und da sollen dann auch die Spiele gezeigt werden.

In beiden Städten gibt es mehrere Kneipen, nicht wenige von ihnen haben Sky abonniert. Das tun die Wirte (oh, Wunder) wegen Fußball — und wegen der vielen Fußballfans läuft dann natürlich auch die Fußball-EM. In Monheim kann man zum Beispiel in der Biermanufactur (Turmstraße 19) in der Altstadt gucken. Das wird sicher eine kleine, aber feine Runde. Sitzen können etwa 80 Leute, an den Stehtischen ist noch für einige mehr Platz. In Langenfeld gibt es zum Beispiel das Bistro Bijou (Marktplatz 20). Im Raphas (Schnepprath 1B) warten mehrere Fernseher und eine Leinwand auf der Terrasse. Außerdem gibt der Wirt ausnahmsweise ein bisschen an: Er hat gerade einen Smoker gekauft, sagt er. Das ist ein Ofen, in dem Speisen im heißen Rauch gegart werden — und das soll sehr gut schmecken.

Wer in Jogginghose kommt, fällt hier nicht auf. Denn das SGL-Bewegungszentrum (Langforter Str. 72) ist gleich neben an. Auch im Bistro am Langforter Stadtbad läuft Fußball. Der Wirt vom „Sports Life“, Mario Miocic, und ist Kroate und fiebert bei kroatischen Spielen besonders mit. Doch die meisten, die kommen, sind für Deutschland — deshalb wird zu den Spielen der Deutschen vielleicht gegrillt. Sitzplätze gibt es für etwa 60 Leute. Es gibt Fernseher und eine Zwei-Meter-Leinwand.

Normalerweise gucken im Seehaus am Wasserski (Baumberger Straße 88) immer viele Gäste den Wasserskifahrern und Wakeboardern zu. Das dürfte während der EM ein bisschen anders sein. Dann läuft auch hier Fußball. Das Seehaus will alle Spiele auf mindestens zwei Fernsehern zeigen. Und wenn Deutschland spielt, soll da auch eine große Leinwand stehen.

Das Cafe New York (Hauptstraße 125) ist jetzt vielleicht nicht direkt die Fußball-Adresse Nummer 1. Bisher ist nur geklärt, dass am Fernseher vor der Theke Fußball laufen soll. Aber: Das Café ist direkt an der Hauptstraße, man bekommt die Stimmung vom Marktplatz mit, und steht in der ersten Reihe, wenn der Autokorso vorbeirollt.

Okay, bei den Rockern. Das klingt vielleicht ein bisschen wild. Das ist es nicht wirklich — und trotzdem: An Theke im Monheimer Sojus 7 (Kapellenstraße 38) stand schon so mancher Musiker und hat dort gerockt. Während der EM stehen da dann die Fußball-Fans und gucken Deutschlandspiele. Ins Café passen 50 Leute, wenn alle stehen auch bis 80. Die Getränke sind günstig. Die Flasche Bier gibt es für 1,50 Euro.