Helfer sammeln Flaschen, Möbel und einen Karpfen ein

Viel Engagement zeigten die Teilnehmer des Dreck-Weg-Tags. Ein toter Koi vor Haus Bürgel gibt jedoch Rätsel auf.

Das gute Wetter hat erheblich dazu beigetragen, dass sich auf dem Parkplatz an der Klappertorstraße mehr als 70 Helfer versammelten, die in vier Gruppen am Rheinufer ausschwärmten, um dort das Gelände vom Zivilisationsmüll zu befreien.

Zum 36. Mal wurde die Säuberungsaktion vom Baumberger Allgemeinen Bürgerverein (BAB) veranstaltet, dessen Vorsitzender, Helmut Heymann, wegen eines Schulterbruchs nicht aktiv teilnehmen konnte. Seine Frau Dorothea war aber in der Gruppe dabei und freute sich über die Teilnahme der Armin-Maiwald-Schüler. Schulleiterin Rafaela Langnickel erklärte, dass etwa zwanzig Kinder, vier Kolleginnen und einige Eltern dabei waren.

BAB-Mitglied und CDU-Chef Markus Gronauer, der Helmut Heymann vertrat, ermahnte die Kinder, Abstand zum Rhein zu halten und bei besonderen Funden, wie beispielsweise Waffen oder Spritzen, immer einem Erwachsenen Bescheid zu sagen. Julia Penkert machte mit ihrem achtjährigen Sohn Vincent und der siebenjährigen Julia zum ersten Mal bei der Aktion in Baumberg mit und nahm beherzt einen der blauen Müllsäcke von den städtischen Mitarbeitern Uwe und Bernd Paulsen in Empfang.

Die Gruppe, die später vom Kaltblutzüchter Herbert Reuter auf dem Planwagen zum letzten zu säubernden Rheinstück auf Baumberger Seite gefahren wurde, traf dort auf den Campingplatzbetreiber Manfred Pareigat, der mit sechs Leuten schon jede Menge Unrat im Wald gesammelt hatte: „Wir haben Autoreifen, alte Möbel, Polstermöbel und sehr viele Schnapsflaschen gefunden.“

Der erste Fund der sechsjährigen Frieda war eine große Plastikflasche. Und wenig später schleppte sie einen Sack nach oben zum Weg: „Er ist deshalb so schwer, weil ich die vielen Glasscherben und rostigen Nägel an den Feuerstellen eingesammelt habe.“

Die mehr als siebzigjährigen BAB-Mitglieder Manfred Hechler und Alfred Tilch sind in jedem Jahr dabei und brachten am Samstag ein vergammeltes Zelt und einen Sonnenschirm zur Sammelstelle. Auch ein verdrecktes dolchähnliches Messer wurde gefunden.

Zwei Stunden später machten sich die Baumberger Sammler nach Haus Bürgel auf, wo auch etwa achtzig Leute vom Urdenbacher Bürgerverein eintrafen. Zusammen tauschten sie bei Erbsensuppe und Getränken die Erfahrungen. Rätselraten gab es über einen etwa fünfzig Zentimeter langen Koi (Karpfen), der noch in recht frischem Zustand vor Haus Bürgel tot aufgefunden wurde.

Ein paar Kilometer weiter südlich hatte Aynur Yüksel, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des CDU-Ortsverbandes, den Dreck-Weg-Tag im Monheimer Rheinbogen organisiert. „Ich bin sehr erfreut über die positive Resonanz“, sagte auch sie und erzählte, dass sich statt der erwarteten 15 gleich doppelt so viele Helfer eingefunden hätten. Nach drei Stunden Arbeit erwartete alle Aktiven vor dem Schützenhaus im Zelt Erbsensuppe, Würstchen, Brötchen, Kaffee und Wasser.