Spielmannzug wirbt am Schnuppertag um Nachwuchs

Mitmusiker werden immer gebraucht. Wer mitmacht, bekommt das Instrument kostenlos gestellt.

Foto: Ralph Matzerath

Konzentriert wartet Kira mit ihrer Flöte auf das Zeichen des Dirigenten. Kurz darauf schweben sanfte Töne durch den Raum und verflechten sich mit den anderen Instrumenten zusammen zum Titellied des Filmklassikers „Winnetou“. Die zwölfjährige Kira und der Richrather Spielmannszug der St. Sebastianus Schützenbruderschaft zeigen am Tag der offenen Tür ihre Bandbreite. Der Spielmannszug hatte alle Musikinteressierten ab zehn Jahren eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen des Ensembles zu werfen.

Kira spielt seit fünf Jahren im Richrather Spielmannzug und gilt dort als großes Talent an der Piccoloflöte. „Ich bin damals über meine Cousine hierhin gekommen und gerne geblieben, weil mir das Gesellige in der Gruppe so gut gefällt“, schwärmt die Schülerin über das Vereinsleben.

Über Gäste, die die vielen Instrumente ausprobieren möchten, freut sich Markus Feldbrügge immer. Er ist zweiter Vorsitzender im Spielmannszug. „Wir sind fortwährend auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Die Möglichkeit hier und heute Interessierten unsere Auftritte und Proben näher zu bringen, ist eine tolle Sache“, sagt er.

Christoph Hünnebeck, Vorsitzender

Doch leider ist die Resonanz der Besucher an diesem Samstag nicht so, wie erhofft. Gerade die jüngeren Musiker bleiben aus. Das schöne Wetter hat der Hallenveranstaltung wohl einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. „Vermutlich sind einige Leute, die sonst zum Schnuppertag gekommen wären, bei dem Wetter lieber ins Grüne gefahren“, vermutet der Vorsitzende Christoph Hünnebeck.

Das geringe Interesse sei zwar bedauerlich, merkt er an, doch habe man in diesem Jahr noch ein besonderes „Bonbon“ geplant, eine Veranstaltung, die sicher Neugierige anlocken werde. „Genauere Informationen werden noch nicht verraten“, gibt er sich geheimnisvoll.

Wer sich in Kürze gerne einmal eine Probe anschauen möchte, kann dies jeden Donnerstagabend in der Schützenhalle in Richrath tun. „Jeder ist dazu eingeladen, einmal reinzuschnuppern, egal ob Erwachsener oder Jugendlicher, ob mit Erfahrung oder ohne“, wirbt Feldbrügge, der selbst aktiv am Schlagwerk mitmacht. Besonders stolz ist der Richrather Spielmannzug im Schützenverein auf seine musikalische Förderung. „Wer bei uns mitmachen möchte, bekommt vom Verein das Instrument seiner Wahl unentgeltlich gestellt“, erklärt Hünnebeck.

Die Ausbildung dauert zwischen zwei und drei Jahren, individuell abhängig von Instrument und Schüler. „Wir legen Wert auf eine gute Atmosphäre. Deshalb fahren wir zum Beispiel an Wochenenden in die Jugendherberge, um gemeinsam zu grillen und über neue Stücke zu sprechen. Gerade geprobt würden Stücke aus dem Musical „Sister Act“. Die Aufführung werde beim Schützenfest in der Messe sein.