Hilden/Jugendhilfe: Starke Zeiten für starke Kinder

Projekt in den Herbstferien ist das Flaggschiff beim Jugendschutz der Stadt Hilden.

Hilden. Vor zehn Jahren ging ein Ruck durch die Jugendarbeit. Auslöser war die Diskussion über Gewalt an Schulen, deren Existenz bis dato oftmals verschwiegen wurde. Die Stadt reagierte mit verschiedenen Präventionsangeboten. "Das war die Geburtsstunde der Netzwerkarbeit in Hilden", erinnert sich Jugenddezernent Reinhard Gatzke. Eines der ersten Projekte waren die "Starken Zeiten", die in den kommenden Herbstferien zum zehnten Mal angeboten werden. "Das ist nicht nur eine Kinder-Aufbewahrung", sagt Jugendhilfeplaner Ulrich Brakemeier, "denn es gehört immer eine pädagogische Betreuung dazu."

Mittlerweile gibt es verschiedene Präventionsprojekte, mit denen gegen Drogen, Alkohol, Gewalt und Aggressionen zu Felde gezogen wird. Flaggschiff sind aber die "Starken Zeiten", mit denen bisher mehr als 3000 Kinder in rund 150 Einzelprojekten erreicht wurden. Alle hatten und haben eine Gemeinsamkeit: "Bei dieser Form des Jugendschutzes geht es darum, mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu kommen und ihre Persönlichkeit zu stärken", so Brakemeier.

Das geht aber nur, wenn die Angebote den Interessen der Zielgruppe entsprechen. "Das Programm der Starken Zeiten ist damit auch ein Stück Zeitgeschichte", weiß der Jugendhilfeplaner. In den 90er-Jahren standen noch Computer-Spiele hoch im Kurs, heute sind es eher Aktivitäten im Freien. Ein Angebot hat alle Jahre überdauert: Fußball. Gleichwohl spiegelt sich auch dabei die jeweilige Stimmung im Land wider - im Titel: Im Jahr 2000 wurde "Nachwuchs für Bertis Buben" gesucht. Zwei Jahre später war es der "Nachschub für Rudis Rumpelfüßler", und aktuell steht der "Nachwuchs fürs Nationalteam" im Programm.

Das Fußball-Angebot war stets als Erstes ausgebucht. Aber auch andere Projekte gingen weg wie warme Semmeln. Noch vor fünf Jahren waren alle Plätze nach wenigen Stunden vergeben. "Inzwischen ist die Warteschlange erkennbar kürzer geworden", sagt Brakemeier. In diesen Herbstferien sind sogar noch Plätze frei. Das liege aber nicht am fehlenden Interesse, sondern an der Verlagerung des Angebots in die Offene Ganztagsschule (Ogata). So nehmen diesmal erstmals mehr Kinder an den Ogata- als an den frei vergebenen Angeboten teil.

Zielsetzung Förderung und Stärkung von Persönlichkeit und Selbstbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen ist das Ziel des erzieherischen Jugendschutzes.

Projekte Das Jugendamt bietet derzeit Projekte zur Konfliktlösung ("Stark im Konflikt"), zur Gewaltprävention ("Faustlos"), gegen Alkoholkonsum ("Nüchtern ist cooler"), zum Aggressionsabbau durch Tanz ("AkzepTanz") und zur sinnvollen Freizeitgestaltung ("Chill out in Hilden Nord") an.

Starke Zeiten Die Herbstferienaktion "Starke Zeiten" steht im Zeichen vieler unterschiedlicher Projekte, die alle das Ziel haben, Kinder und Jugendliche zu stärken und sie fit für das Leben zu machen. In einigen Projekten der diesjährigen Ferienaktion sind noch wenige Plätze frei. Informationen unter Telefon 24 65 33.