Hilden: Lesestoff für die Ferienzeit

Büchermarkt: 50 Antiquare, Buchhändler und Privatleute boten am Sonntag Bücher, Plakate, Schallplatten und Ansichtskarten an.

Hilden. "Ich suche was von Stig Larsson, haben Sie was da?" "Zwei Bücher, das macht dann acht Euro. Eine Tüte dazu?" "Den neuen Kehlmann müssen Sie unbedingt lesen, ich habe das Buch verschlungen." An den Ständen in der Mittelstraße herrscht dichtes Gedränge. Schulter an Schulter stehen die Menschen aneinander, schmökern und durchsuchen die mit Büchern gefüllten Bananenkisten. Die Exemplare werden umgedreht, durchgeblättert, angelesen und wieder zurückgestellt - oder in der Plastiktüte neben den anderen Errungenschaften verstaut.

Um 11 Uhr begann am Sonntag der erste Büchermarkt in diesem Jahr auf der Mittelstraße. Wieder lautete das Motto "Fas(s)t alles aus Papier", und wieder ging das Konzept von Initiatorin Bea Reinecke auf: Gekoppelt mit dem verkaufsoffenen Sonntag zog es viele Hildener, aber auch Besucher aus der Umgebung, in die Mittelstraße. Vor allem Familien nutzten das Angebot und machten Pause in den Straßencafés oder pendelten zwischen Geschäften und Büchertischen hin und her.

"Wir sind auf der Suche nach schönen Kinderbüchern", sagt Katrin Schneller und bleibt an einem kleinen Stand mit Bildbänden stehen. Ihre Tochter Lilly zieht sie weiter zum nächsten Zelt. Schon längst hat sie dort eine ganze Kiste mit Pferdebüchern ausfindig gemacht. "Die lese ich in den Ferien", sagt sie und nestelt ungeduldig am Ärmel ihrer Mutter. "Jetzt aber schnell, bevor ein anderer zugreift", scheint sie zu denken.

Ganz unberechtigt war ihre Sorge nicht: Bereits am frühen Nachmittag bildeten sich erste Lücken zwischen den aneinandergereihten Buchrücken, und die Verkäufer freuten sich über ihre Einnahmen. "Hilden lohnt sich eigentlich immer, wenn das Wetter mitspielt", sagte ein Händler, der lieber ungenannt bleiben wollte, dann aber doch einiges zu sagen hatte: "In Hilden handeln die Leute viel weniger, die sind oft mit den angegebenen Preisen zufrieden."

Dass sich für Buchverkäufer in der Mittelstraße gute Geschäfte machen lassen, scheint sich herumgesprochen zu haben. Viele Händler waren alte Bekannte, andere sind zum ersten Mal dabei und ließen sich vom guten Ruf des Büchermarktes locken. Insgesamt waren rund 50 Antiquare, Buchhändler und Privatleute vertreten. Angeboten wurden vor allem Belletristik und Kinderbücher, aber auch Schallplatten, Plakate und historische Ansichtskarten. Auch das Café Leseratte der Awo war wieder mit von der Partie und bei den Buchpreisen ungeschlagener Sieger: Pro Zentimeter Buchrücken zahlten die Käufer 50 Cent, klar, dass da viele gleich mehrfach zugriffen.