Putzen bis das Wasser kommt

„Auswinterung“: Bis zum Saisonstart am 1. Mai gibt es noch viel Arbeit im Waldbad.

Hilden. Wasserfreunde können es kaum abwarten: Am 1. Mai öffnet das Waldschwimmbad nach achtmonatiger Winterpause wieder die Pforten. Dafür wird das Freibad an der Elberfelder Straße zurzeit auf Vordermann gebracht: Die vor dem Winter abgenommenen und gereinigten Absperrstangen und Überlaufroste müssen wieder an ihren Platz, die Enteisungsanlagen in allen Becken (außer im Kinderplanschbecken, das ist nicht tief genug) werden nicht mehr gebraucht, Sprungbretter, Rutschen, Plastikwale und Bänke montieren. Selbst die Duschknöpfe waren im Winterquartier. Jetzt wird geputzt und gereinigt - bis das Wasser in die Becken kommt.

"Das sind erstmal nur die Dinge, die man sieht", sagt Thomas Kaiser (42), der Betriebsleiter des Waldbades: "Das Einzige, was neu ist, sind die Wertschließfächer." Denn die Möglichkeiten für Änderungen sind erschöpft. "Wir haben für solche Aktionen auch keinen Platz mehr", meint Ingo Paßenheim (44), Centerleiter Bäder bei den Stadtwerken.

Damit spielt er auf das breit gefächerte Freizeit-Angebot des Bades an: Rutschen, Plastikdelfine, Volleyballfeld und zahlreiche andere Attraktionen sind in den vergangenen Jahren bereits dazugekommen. "Wir haben auch Kicker, Tischtennisplatten und einen Spielplatz, falls das Wetter nicht ganz so gut ist", sagt Paßenheim. "Viele Gäste sagen, wir hätten das schönste Bad in ganz Nordrhein-Westfalen", fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu.

"Die Oberhausener werden ihr letztes Freibad dieses Jahr schließen", so Kaiser. In Hilden ist das kein Thema. Durch die 50 Millionen Euro auf dem Bürgersparbuch vom Teilverkauf der Stadtwerke sind die Defizite gedeckt. Trotzdem wäre es gut, wenn die in den vergangenen beiden Jahren rückläufigen Besucherzahlen in diesem Jahr wieder steigen würden.

Im Durchschnitt besuchen etwa 140000 Badegäste das Bad, im vergangenen Jahr waren es nur 116645 Besucher. Das sind etwa 250 am Tag. Den Grund dafür kennt Paßenheim: das Wetter. "Wir brauchen kein gutes Wetter, sondern Freibad-Wetter." Dann können - wie vor einigen Jahren geschehen - sogar 203000 Besucher innerhalb der viermonatigen Öffnungszeit ins Bad strömen.

Paßenheim und Kaiser hoffen, dass der Sommer 2009 da mithalten kann. Und dafür wird zurzeit alles vorbereitet. Mit dem "Auswintern" sind diesmal acht Mitarbeiter beschäftigt: fünf Auszubildende, ein Badewärter, eine Saisonkraft und Kaiser machen alles, was nötig ist. "Am 20. April kommt noch jemand als Hilfe dazu", sagt Kaiser. Heizungs- und Chlorgasanlagen, Fliesen und Lüftungsanlage "sind teilweise schon geprüft, teilweise stehen sie noch aus", zählt er auf. Zum Glück hat der strenge Winter dem Bad nicht zugesetzt. "Es waren keine besonderen Reparaturen notwendig", sagt Paßenheim.

Mit Saisonbeginn wird es im Waldbad auch einen neuen Kiosk-Pächter geben. "Normalerweise ist für die ersten 50Schwimmer ein kostenloses Frühstück dabei, so lange der Vorrat reicht", sagt Paßenheim. "Diese Tradition wird der neue Pächter fortsetzen." Ebenfalls keine Änderung gibt es beim Thema Sicherheit. Selbst die Bäume im Waldbad, die vor einiger Zeit alle nummeriert wurden, werden von einem Fachmann begutachtet. Werden dabei Risiken entdeckt, werden sie beseitigt.