Hilden plant mehr Bildung

Um für Firmen und junge Familien attraktiver zu werden, will sich die Stadt über ihre Standortfaktoren in Szene setzen.

Hilden. Im Hinblick auf sinkende Einwohnerzahlen und eine immer älter werdende Gesellschaft müssen die Städte zunehmend auf die so genannten weichen Standortfaktoren setzen, um in Zukunft für Firmen und junge Familien attraktiv zu sein. Einer der zentralen Punkte ist dabei das Bildungsangebot.

Eltern - und deren Arbeitgeber - werden zukünftig die Städte als Wohnort und Firmensitz bevorzugen, die ihren Kindern die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Leben bieten.

Vor diesem Hintergrund hat die Politik dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, ein Konzept für ein lokales Netzwerk zu entwickeln. Dessen Ziel ist es, vorhandenen Angebote zu verknüpfen, damit Hilden sich in Zukunft als Bildungsstadt profilieren kann.

Bis zum Frühjahr 2009 soll das Konzept stehen. Damit, so Schuldezernent Reinhard Gatzke, werde Hilden dann neue Wege gehen: "Wenn wir eine Verbesserung der Bildungsqualität und der Chancengleichheit wollen, dann spielt die systematische und aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit aller Bildungseinrichtungen und deren Mitarbeiter eine Schlüsselrolle", sagt er.

Voraussetzung dafür sei aber, dass die Schulen sich in ihre Arbeit hineinschauen lassen. Nur dann lassen sich die schulischen und städtischen Interessen verbinden.

In mehreren Bereichen arbeiten städtische und schulische Bildungsträger bereits jetzt schon eng zusammen. Beispielsweise in den Offenen Ganztagsgrundschulen oder bei der Ordnungspartnerschaft im Hildener Norden. Letztere soll jetzt zu einer Bildungspartnerschaft ausgebaut werden.

Jugendhilfe, Kinderschutzkonzept, Familienbildung und Kooperationen mit Stadtbücherei, Volkshochschule und Musikschule - das vorhandene Angebot kann sich sehen lassen. Aber den vielen kleinen Bausteinen fehlt noch die übergeordnete Struktur. "Und dabei wollen wir der Motor sein - zum Wohle aller Kinder", sagt Gatzke.

Eine wesentliche Rolle kommt dabei den städtischen Jugendeinrichtungen zu, denn "der Begriff Bildung geht weit über Schule hinaus", sagt Jugendamtsleiterin Noosha Aubel. Auch das Lernen von sozialen Kompetenzen sei Bildung - und die kann in den Jugendeinrichtungen und im Sport gelernt werden. Dies alles könnte aber noch effektiver eingesetzt werden, wenn die verschiedenen Angebote untereinander abgestimmt sind, so Aubel.