Hilden: Musik - Der Erfolg hat viele Gesichter

Hilden hat sich in der Jazz-Szene einen guten Ruf verschafft, der weit über die Landesgrenzen hinaus schallt.

Hilden. Vier Städte in Nordrhein-Westfalen geben beim Jazz den Ton an: Moers, Viersen, Leverkusen und Hilden. Über die Reihenfolge lässt sich streiten, nicht aber darüber, dass Hilden zu den Topp-Adressen dieser musikalischen Stilrichtung gehört.

Das belegt schon die Tatsache, dass die Eingabe der Wortkombination Jazz und Hilden in der Internetsuchmaschine Google insgesamt 65600 Treffer bringt. Darunter sind zwar auch Abweichler wie das Winterreifen-Angebot für einen Honda-Jazz aus Hilden, die überwiegende Mehrheit der Treffer verweist aber auf die Jazz-Stadt Hilden. Dass die Stadt auch über die Landesgrenzen hinaus den Ruf als Jazz-Hochburg genießt, hat mehrere Gründe - und der Erfolgt trägt mehrere Namen:

Als Schlagzeuger verfügt der 50-jährige Musiker über beste Kontakte in der Szene - und mit Uwe Muth über einen versierten Partner bei der Organisation der Hildener Jazztage. Seit 1996 treten unter seiner Regie internationale Jazz-Stars in Hilden auf, die Besucher aus ganz Deutschland und den Nachbarländern nach Hilden locken. "Wir sind in der Bundesliga der Jazzfestivals in Deutschland angekommen", sagte der Mitinhaber der Event-Firma "Sensitive Colours" im vergangenen Jahr, als er bei den 13.Hildener Jazztagen ein Programm mit "Women in Jazz" auf die Beine gestellt hatte. Bei den kommenden 14. Jazztagen startet er dann unter dem Motto "Europa" den Angriff auf die europäische Champions League.

Auch der Gitarrist arbeitet musikalisch und als Veranstalter am Ruf Hildens als Jazz-Stadt. In der Reihe "Blue Monday" lädt er nach eigenen Worten regelmäßig "europäische Spitzenmusiker" ein, um mit ihnen im Blue Note zu jazzen. Und die Musiker-Kollegen kommen gern zu den Club-Konzerten nach Hilden. Als Beleg dafür nennt der Hildener Musiker eine Zahl: 80 Euro. So viel zahlt er als Aufwandsentschädigung pro Auftritt. "Das deckt gerade einmal die Fahrtkosten", so Fischbacher, der seine Musiker-Kollegen deswegen als "Hauptsponsoren" seiner Konzertreihe betrachtet. Einige dieser Musiker werden auch als Referenten der Jazzakademie nach Hilden kommen, die Fischbacher für den Sommer 2009 plant.

Einmal im Monat wird in seinem im Jahr 2002 gegründeten Kulturzentrum QQTec an der Forststraße gejazzt. Der 66-Jährige ist als Musiker dem Jazz verfallen und lädt neben regionalen Formationen auch nationale und internationale Jazzgrößen zu Auftritten in Hilden ein. So ist beispielsweise die diesjährige Konzertreihe mit einem ganz Großen der Jazzszene eröffnet worden: Lee Konitz. Mittlerweile ist sein Kulturzentrum in die Liste der von der Stadt geförderten Vereine aufgenommen worden und im kommenden Jahr wird QQTec durch Professor Florian Weber als künstlerischem Leiter unterstützt.

Trompeter Rolf Koenzen und Schlagzeuger Ulf Stricker sorgen musikalisch dafür, dass ihre Heimatstadt in der Jazz-Szene einen guten Ruf genießt. Bereits im Jahr 1956 gründete Koenzen die Itter Town Stompers und tritt auch als Konzert-Organisator in Erscheinung. Ulf Stricker hat Jazzschlagzeug in Arnheim/Niederlande studiert und ist neben dem Jazz- auch im Pop-Bereich zu Hause. Dabei arbeitete er bisher mit Jazz-Musikern wie Bob Mintzer und Stevie Woods zusammen - aber auch mit Loona, Kelly Clarkson oder Alexander Klaws.