Monheim/Wülfrath: CDU - Brühland gewinnt

Bürgermeisterkandidatur: Tim Brühland, Favorit von Thomas Dünchheim, hat am Mittwoch hauchdünn mit einer Stimme Mehrheit in der Kampfabstimmung gegen Marion Prondzinsky gewonnen.

Monheim. Zwölf Uhr mittags - den Western-Klassiker hat die CDU am Mittwoch auf den Abend verlegt. Das angedrohte Duell zwischen Marion Prondzinsky und Tim Brühland im Bürgerhaus ist ein Quotenhit. Es geht um viel: Wer zieht für Monheims Union in den Wahlkampf ums Bürgermeisteramt?

Da ist der 31-jährige Jurist Tim Brühland aus Wülfrath. Er hat Amtsinhaber Thomas Dünchheim und Stadtverbands-Chef Markus Gronauer hinter sich. Und da gibt es eine so genannte Findungskommission, die Brühland auserkoren hat.

Doch da ist auch noch Marion Prondzinsky. Die 40-jährige Monheimerin ist ebenfalls Juristin, hat zusätzlich eine Verwaltungsausbildung und ist in der Rheingemeinde aufgewachsen. Wird sie die Kampfkandidatur an diesem Abend wagen? Fragende Blicke im Bürgerhaus. Und die gehen auch in Richtung Tim Brühland. Wer ist das eigentlich?

"Mein Anliegen ist es, dass mindestens 1000 junge Familien nach Monheim ziehen", sagt Brühland vorab bei einer Vorstellung. Offensichtlich ist er bereits vertraut mit den Plänen für Baumberg-Ost. Doch er tut gar nicht erst so, als sei er bereits am Rhein zu Hause.

"Bisher war ich das eine oder andere Mal in Monheim." Dabei hat er dann wohl auch einen Blick auf die noch freien Gewerbeflächen geworfen. Denn er betont, dass die "richtig verteilt werden müssen". Und die Haushaltskonsolidierung ist ihm wichtig.

Auch Visionen sind dem 31-Jährigen nicht fremd: "Das Rathaus muss zu einer Kommunikationsstelle werden. Dort sollen sich auch Investoren und Bauwillige treffen. Wann immer es geht, sollen außerdem Wohnen und Arbeiten verbunden werden mit Telearbeit."

Wie Amtsinhaber Thomas Dünchheim hat auch Tim Brühland in Köln Jura studiert. Vorher lernte er Industriemechaniker. Bis 2005 war er in der SPD. "Heute ist die CDU mein zu Hause", sagt er. An Selbstsicherheit mangelt es nicht. "Ich kann jedes öffentliche Amt bekleiden."

Dabei verweist Brühland darauf, dass er als Referendar Erfahrungen bei der Stadt Wuppertal gesammelt habe. Zur Zeit arbeitet er in einer Remscheider Anwaltskanzlei. Und mit Blick auf die jecke Hochburg Monheim kündigt er an: "Ich werde Karneval mit dabei sein und mit den Menschen Kontakte knüpfen. Darauf freue ich mich sehr."

Kontakte knüpfen muss Marion Prondzinsky wohl kaum noch. Doch welche Chancen hat sie, wenn sie tatsächlich die Kampfabstimmung wagt? "Ich habe nichts gegen Tim Brühland. Aber hier geht es auch darum, mit dem Herzen in Monheim zu sein", sagt kurz vor der Mitgliederversammlung. Dann geht es Schlag auf Schlag. "Die Vision vom Hauptstadt des Kindes: ja. Dafür einen Kinderbeauftragten außerhalb des Jugendamtes einzustellen: nein." Sie erteilt Plänen Dünchheims eine Absage.

Dem Stadtoberhaupt wird aber für die geleistete Arbeit gedankt. "Der Kurs muss fortgesetzt werden", betont sie. Und Prondzinsky verweist darauf, dass die einfache Mehrheit bei der Wahl zum Bürgermeister reiche.

"Da muss das bürgerliche Lager zusammenhalten." Das ist der Wink mit dem Zaunpfahl. Denn Monheims FDP würde sie, Marion Prondzinsky, unterstützen, Tim Brühland auf keinen Fall. Wird sie damit die Mehrheit der Mitglieder überzeugen?

Während Stadtverbands-Vorsitzender Markus Gronauer einmal mehr betont, dass es keinen Anlass für eine Kampfabstimmung gibt, heizt sich die Stimmung im Bürgerhaus auf. Schließlich betritt eine selbstbewusste Marion Prondzinsky den Raum. Und wie fühlt sich Tim Brühland? "Ein bisschen angespannt bin ich schon, aber auch voller Optimismus", wirkt auch er nicht wie jemand, der an diesem Abend verlieren wird.

Tim Brühland, Favorit von Thomas Dünchheim, hat am Mittwoch hauchdünn mit einer Stimme Mehrheit in der Kampfabstimmung gegen Marion Prondzisky gewonnen.