Mit mehr Gewerbe auf Dauer aus dem Tal der Tränen

Im Rat wurden die Eckdaten für die nächsten Jahre präsentiert. Bis Ende 2009 wachsen die städtischen Schulden auf 100 Millionen Euro. Besserung ist in Sicht.

Monheim. In Zeiten wirtschaftlicher Hiobs-Botschaften hier einmal eine zumindest vorerst gute Nachricht: Ob sich die drohende Rezession tatsächlich schon bald negativ auf die finanzielle Situation Monheims auswirken wird, steht noch nicht fest. "Es gibt derzeit keine Erkenntnisse darüber", betonte am Dienstagabend Kämmerer Max Herrmann bei der Einbringung des Verwaltungsentwurfs für den städtischen Haushalt in der Ratssitzung.

Damit ist die Rheingemeinde zwar noch keinesfalls auf der sicheren Seite. Aber es klingt wesentlich besser als die Situation mancher Kommunen im Norden des Kreises Mettmann. Die hatten von dortigen Unternehmen bereits Warnungen vor Gewerbesteuerausfällen erhalten. Monheims Kämmerer ist kein solcher Fall vor Ort bekannt.

Trotzdem ist die Situation alles andere als rosig. Denn Ende des Jahre hat Monheim einen Schuldenberg von 90Millionen Euro. Zwar liegt das Gewerbesteueraufkommen in 2008 mit 27Millionen Euro erheblich über den prognostizierten 14,5Millionen. Der Grund dafür sind vor allem Nachzahlungen von Unternehmen.

Allerdings hält die Freude darüber nicht lange an. Denn im nächsten Jahr fallen gerade wegen dieser Mehreinnahmen die so genannten Schlüsselzuweisungen des Landes für finanziell schwache Kommunen weg. Das wird ein Loch von über elf Millionen Euro bescheren. Damit liegt der Schuldenberg Ende nächsten Jahres bei rund 100Millionen Euro.

Dennoch sieht der Kämmerer Licht am Ende des Tunnels. Denn nach derzeitigem Stand der Dinge ist tatsächlich ab 2010/2011 auf Dauer ein ausgeglichener Haushalt zu erwarten. Stück für Stück soll dann auch mit dem Schuldenabbau begonnen werden. Ein Garant ist die Entwicklung der Gewerbesteuer. Im Rheinpark und dem Knipprather Busch siedeln sich weitere Unternehmen an. Wird für kommendes Jahr noch mit 18Millionen kalkuliert, sind ab 2014 kontinuierlich 22Millionen Euro vorgesehen - falls die drohende Rezession nicht doch noch Monheim eiskalt erwischt.

Trotz der Engpässe ist die Stadt nicht handlungsunfähig. Denn Not macht bekanntlich auch erfinderisch. Ein Beispiel ist das Haus der Chancen. Über zwei Millionen Euro werden in den Neubau an der Friedenauer Straße für verschiedene Beratungseinrichtungen investiert. Finanziert wird das durch verschiedene städtische Grundstücksverkäufe.