Hilden: „Mehr Pizza, mehr Nachtisch“

Eltern und Schüler sind zufrieden mit der Offenen Ganztagsgrundschule – meistens.

Hilden. "Beim leckeren Essen gibt es zu wenig, beim nicht leckeren Essen zu viele Packungen." Die Antwort eines Schülers auf die Frage, ob ihm das Mittagessen in seiner Offenen Ganztagsgrundschule (Ogata) gefällt, gibt das Dilemma wider: Es ist nicht leicht, es allen Recht zu machen, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich trefflich streiten. Und gerade deshalb ist es erstaunlich, was die Planersocietät aus Dortmund im Auftrag der Stadt bei einer Umfrage in allen Hildener Ogata-Gruppen herausfand. Denn in einem Punkt waren sich Eltern, Schüler und die Mitarbeiter der Schule einig: Das Angebot ist gut.

Auch wenn nicht alle Wünsche etwa bei den Öffnungszeiten erfüllt werden können, das Hildener Ogata-Konzept wird positiv aufgenommen. Bei allen Beteiligten, vor allem aber bei den Kindern. Die haben in den Fragebögen durchweg bessere Noten vergeben, als ihre Eltern. Das gilt auch für das Mittagessen, wobei die Schüler andere Verbesserungsvorschläge als ihre Eltern haben: "Mehr Pizza, mehr Spaghetti, mehr Nachtisch" waren die häufigsten Wünsche der Kinder. Das sah ein Elternteil ganz anders und wünschte sich auf dem Fragebogen "mehr Absprache mit Eltern, die Wert auf gesunde Ernährung legen".

Wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht, sind Eltern besonders kritisch. Vermutlich deshalb gab es von ihnen mit einem "gut minus" auch die schlechteste Durchschnittsnote. Letztendlich sind es aber die Kinder, denen die Nachmittagsbetreuung in erster Linie gefallen muss. Und die haben in der Umfrage die besten Noten vergeben. Die hätten noch besser sein können, wenn - so die Wünsche der Kinder - die Erzieherinnen "weniger meckern" und "mehr erlauben" würden.

Im Großen und Ganzen stimmt das Rahmenkonzept, das der Stadtrat im Dezember grundsätzlich auf den Weg gebracht hat. Doch nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte. Und diesbezüglich haben die Eltern ganz konkrete Vorschläge bei den Rahmenbedingungen: So wurden beispielsweise kürzere Schließungszeiten in den Sommerferien ("lieber nur zwei Wochen am Stück") angeregt, eine bessere Organisation der Brückentage angemahnt und "ganz wichtig: auch Betreuung vor 8 Uhr" gewünscht.

Wünschenswert wäre es nach Ansicht eines Elternteils zudem, "das Kind auch tageweise in die Ogata geben zu können". Grundsätzlich seien die Schließungszeiten nach Ansicht eines weiteren Elternteils zwar "völlig in Ordnung", trotzdem wird von ihm ein "Abgleich der dreiwöchigen Schließungszeiten von Kindergärten und Grundschulen im jeweiligen Stadtbezirk" angeregt.

Im von den Eltern mit durchschnittlich 2,43 benoteten Bereich "Lernen" wäre "mehr Personal bei der Betreuung sehr wünschenswert". Dann könnte auch der Wunsch eines Schülers nach "mehr Zeit und kleineren Gruppen" erfüllt werden. Einen anderen Weg, um für mehr Ruhe bei den Hausaufgaben zu sorgen, hat (vermutlich) eine Schülerin gefunden: "Jungen oder störende Kinder rausschicken."