Wahlgeschenk der CDU

Spannender kann es kaum noch sein: 43 Stimmen für Tim Brühland, 42 für Marion Prondzinsky bei der Nominierung des CDU-Bürgermeisterkandidaten. Die demokratische Entscheidung ist gefallen.

Doch wenn ein Unions-Chef Markus Gronauer davon redet, dass man sich nun endlich wieder auf die Sache mit Blick auf eine erfolgreiche Kommunalwahl konzentrieren könne, dann sollte er mal genauer hinschauen. Die Fronten innerhalb seiner Partei sind nämlich für die CDU erst der Anfang eines schlechten Laufs.

Der nächste Nackenschlag kommt ziemlich sicher von der FDP. Waren die Liberalen zur vollen Unterstützung einer Marion Prondzinsky bereit, wollen sie jetzt einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken.

Das ist für Tim Brühland, ohnehin als Wülfrather mit Nachteilen im Wahlkampf, ein weiterer Dämpfer. Das so genannte bürgerliche Lager teilt sich in CDU, Peto und Liberale. Und viel deutet darauf hin, dass die Grünen im Januar auch noch einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken.

Nichts gegen die Person Tim Brühland. Aber Fakt ist, dass mit der Entscheidung für ihn die CDU schon mindestens zwei Wahlgeschenke gemacht hat: Eines geht an SPD-Kandidatin Ursula Schlößer. Denn die kann sich ihrer etwa 30 Prozent jetzt schon sicher sein.

Bei der Splittung des bürgerlichen Lagers ein Anteil mit Chancen. Das zweite Geschenk geht an Daniel Zimmermann. Denn mit der Nominierung des 31-jährigen Tim Brühland hat die CDU mögliche Wählerbedenken gegen das Alter des Peto-Kopfes (26) relativiert. Und Zimmermann kennt sich bestens aus in Monheim.

norbert.jakobs@westdeutsche- zeitung.de