Hilden: Qiagen wächst und wächst...
Wirtschaft: Hildener Unternehmen kündigt einen Ausbau des Standorts und der Mitarbeiterzahl an.
Hilden. 13 Prozent Umsatzsteigerung, 47 Prozent mehr Gewinn - Wirtschaftskrise sieht anders aus. Das Hildener Biotechnologie-Unternehmen Qiagen blickte am Dienstag bei der Bilanz-Vorstellung auf ein ausgezeichnetes Geschäftsjahr 2008 zurück. Und die Zukunft sieht ebenfalls gut aus: Beim Umsatz wird in diesem Jahr die Schallgrenze von einer Milliarde US-Dollar angepeilt.
Stadtkämmerer Heinrich Klausgrete kann sich bei diesen Zahlen schon die Hände reiben. Bereits jetzt ist Qiagen - neben dem Versicherungsunternehmen ProActive - der größte Gewerbesteuerzahler der Stadt. Und der Qiagen-Anteil an den insgesamt 52 Millionen Euro Gewerbesteuer dürfte noch steigen, denn Vorstandschef Peer Schatz kündigte am Dienstag auch den Ausbau des Hildener Stammsitzes an. 27 Millionen Euro will das Unternehmen investieren und dafür zwei neue Gebäude errichten. Das ist das größte Investitionsprojekt des Unternehmens seit sieben Jahren. Seinerzeit wurde das Hildener Werk ebenfalls erweitert.
Im Sommer soll die Standorterweiterung beginnen. Im Herbst 2010 soll das Projekt beendet sein. Und trotz weltweiter Finanz- und Wirtschaftskrise sollen bereits in diesem Jahr rund 100neue Mitarbeiter in Hilden eingestellt werden - sofern qualifiziertes Personal auf dem Arbeitsmarkt zu finden ist.
"Mit der Erweiterung des Standorts Hilden legen wir ein Fundament für die künftige Wachstumsentwicklung unseres Unternehmens. Der Ausbau macht uns schlagkräftiger und ermöglicht uns, unsere weltweite Markt- und Technologieführerschaft zu festigen und weiter auszubauen", sagte Schatz. Und dies bringt weitere Arbeitsplätze mit sich. Insgesamt soll die Belegschaft bis Ende 2010 um 470 Mitarbeiter wachsen. Dann würde der Standort Hilden fast 1500Mitarbeiter zählen.
Im Einzelnen will Qiagen allein über 17 Millionen Euro für den Bau eines neuen Produktionsgebäudes ausgeben. Auf 9200 Quadratmetern sollen allein dort bis zu 250 neue Jobs entstehen. Etwa zehn Millionen Euro entfallen auf die Errichtung eines neuen Forschungs- und Entwicklungsgebäudes. Dort sollen bis zu 220 zusätzliche Wissenschaftler und Angestellte in neuen Labors und Büros arbeiten können. Mittelfristig werden damit mehr als 500 Wissenschaftler und wissenschaftlich-technische Assistenten in Hilden arbeiten - über die Hälfte aller Qiagen-Mitarbeiter, die weltweit im Forschungsbereich tätig sind.
Insgesamt wird Qiagen damit seit 1995 einen dreistelligen Millionenbetrag in seine Europazentrale investiert haben. Und das wertet die Unternehmensleitung auch als klares Bekenntnis für den Standort Deutschland und nicht zuletzt den Standort Hilden.