Monheim: Sehnsucht nach dem Ganztag
Hauptschule: Das Konjunkturpaket gibt alten Wünschen neue Hoffnung. Im Rathaus reagiert man zurückhaltend und will erst einmal eine Prioritätenliste erstellen.
Monheim. Aus Sicht von Ruth Küpperbusch-Jones, Leiterin der Anton-Schwarz-Schule, ist es zum Haareraufen. Denn die gestandene Pädagogin ist davon überzeugt, dass der verpflichtende Ganztag für alle an ihrer Schule im Berliner Viertel gut wäre.
Aber 2006 greifbar nahe, hat es wieder nicht geklappt mit der Betreuung bis zum Nachmittag. Denn die ist teuer. Mettmanns Schulrat konnte nur einem Projekt den Zuschlag geben. Velbert hatte die Nase vorn. Bereits in den 80er-Jahren zog die Hauptschule mit der damals sehr modernen Idee den Kürzeren gegen die neu gebaute Gesamtschule.
Doch zuletzt stirbt die Hoffnung. Denn mit dem so genannten Konjunkturpaket II des Bundes erhält Monheim knapp 3,4Millionen Euro. 2,7Millionen davon sind für die Bildung bestimmt. Und das lässt Ruth Küpperbusch-Jones aufhorchen. Sollte der Traum doch noch in Erfüllung gehen?
Die Pläne der "Qualitätsoffensive Ganztag" müssen nicht erst ausgearbeitet werden. "Die sind ja im Grunde noch taufrisch von der Bewerbung 2006. Dreh- und Angelpunkt ist eine notwendige Mensa", erläutert die Rektorin. Die Kosten dafür wurden freilich auf fast zwei Millionen Euro beziffert. Und dann ist da noch der erhöhte Stellen-Schlüssel.
Ein entscheidender Faktor könnte die benachbarte Gmeiner-Grundschule sein. Die will nämlich ihre Betreuung im offenen Ganztag ausbauen. Warum nicht kooperieren?
"Nichts ist unmöglich", kommentiert das Uwe Trost, im Rathaus federführend in Sachen Schulen. Fakt sei, dass zurzeit eine Prioritätenliste erstellt werde. Doch Trost gibt auch zu bedenken, dass eine Mensa nach aktuellsten Berechnungen nicht unter anderthalb Millionen Euro zu realisieren sei. "Und das Konjunkturpaket sieht für alle Bildungseinrichtungen zusammen 2,7Millionen vor. Dann wäre der größte Batzen schon weg."
Wenn überhaupt, deutet also alles auf eine "schlanke" Lösung hin. Doch wie die ausfallen soll, bleibt abzuwarten. Und Rektorin Ruth Küpperbusch-Jones muss sich einmal mehr gedulden. Dabei ist sie auch gespannt auf Reaktionen aus der Politik: "Am Samstag hatten wir unseren Tag der offenen Tür.
Da habe ich auch Ratsleuten noch mal erläutert, wie wichtig der Ganztag mit seiner Möglichkeit einer intensiveren Betreuung der Jugendlichen gerade an einer Hauptschule ist. Ich stieß offensichtlich auf offene Ohren. Nun bin ich gespannt auf Taten."