Hilden: Vierbeiner stehen im Fokus

Feier: Das Tierheim lud Sonntag zu seinem Tag der offenen Tür mit Sommerfest ein.

Hilden. Schwanzwedelnd und außer Rand und Band macht ein munterer Jack Russel-Terrier in seinem Gehege auf sich aufmerksam, als eine Mutter mit ihren beiden Kindern langsam daran vorbeistolziert. Der kleine Vierbeiner stellt sich auf seine Hinterpfoten, lehnt sich gegen das Gitter, bellt und blickt sein Publikum mit seinen großen Augen herzerweichend an. "Nimm mich mit" schien er den Tierliebhabern sagen zu wollen, die gestern der Einladung des Tierheims zum Tag der offenen Tür mit Sommerfest gefolgt waren.

Bereits am Morgen wird das Waffeleisen geheizt, Getränke vorbereitet und ein kleiner Trödelmarkt aufgebaut. Die kleinen Gäste werden mit Ponyreiten und einer Hüpfburg unterhalten. "Tierschutz wird häufig gar nicht wahrgenommen. Deshalb befinden sich ja auch so viele Tiere hier", sagt der Vorsitzende des Tier- und Naturschutzvereins, Ralf Mengarda. Mit dem Sommerfest will der Verein deshalb vor allem an die Öffentlichkeit gehen, damit die Bewohner einen neuen Besitzer finden.

"Viele Menschen haben eine ganz falsche Vorstellung vom Tierheim und denken, dass die Tiere hier eingeschläfert werden", erzählt Tierpflegerin Monika Bach. Seit sechs Jahren engagiert sie sich für die Vierbeiner. "Unser Anliegen ist, dass die Tiere gut versorgt werden", sagt sie.

Hundehalterin Monika Thöne macht es sich mit ihrer Hündin Simba auf einer Bank bequem. "Das ist der beste Hund der Welt", sagt sie stolz. Ganze sechs Jahre lang hält die innige Beziehung zwischen den beiden. Damals hat die Besitzerin die Hündin im Hildener Tierheim entdeckt und sich sofort in sie verliebt. Dabei stand die Zweisamkeit nicht immer unter einem so guten Stern.

"Damals wurde die Hündin abgegeben, weil sie nie allein gelassen werden konnte", erzählt die Hundebesitzerin. "Wenn sie alleine war, hat sie vor Aufregung das ganze Haus auseinander genommen, bis nichts mehr auf seinem ursprünglichen Platz stand", berichtet sie. Oft musste Thöne ihre Simba sogar mit ins Büro nehmen, damit die Hündin Gesellschaft hatte. Heute sei sie überglücklich, die treue Hündin an ihrer Seite zu haben.

Auf einer Wiese gegenüber den Hundegehegen fotografiert Eva Nimtschek die Hunde der Besucher. Die Düsseldorfer Fotografin ist schon längere Zeit in der allgemeinen Fotografie tätig. Seit fünf Jahren gilt ihre Leidenschaft aber den Tieren. "Normalerweise fotografiere ich für Werbefotos, heute allerdings auch Privathunde", sagt sie. "Tiere sind viel anspruchsvoller als menschliche Modelle. Die Bilder sind nie gestellt, weil sie gar nicht verstehen, dass sie fotografiert werden." Es sei bei jedem Tier anders und eine völlig neue Erfahrung.