Monheim: Artisten in der Mensa-Manege

Der Schulzirkus „Monte Sandino“ der Peter-Ustinov-Gesamtschule begeistert sein Publikum.

Monheim. Glitzernde Sterne funkeln auf einem blauen Vorhang, über dem in großen Lettern "Monte Sandino" steht. Die Mensa der Peter-Ustinov-Gesamtschule hat sich in einen bunten Zirkus verwandelt, und unter dem diesjährigen Thema "Cocolores" ist so einiges zu bestaunen.

Während die Zuschauer aufgeregt auf ihren Stühlen hin- und herrutschen, ertönt plötzlich "Glow" von Madcon. Gleichzeitig stürmen die 75 Darsteller auf die Bühne und tanzen den Eurodance. Dann geht die Vorstellung erst richtig los.

Mit roten Clownnasen erscheinen einige Mädchen in der Mensa-Manege - und benehmen sich absolut nicht tollpatschig. Da werden Saltos geschlagen, Spagate gemacht und ein Handstand locker in eine Brücke verwandelt. Das, was von den Schülern präsentiert wird, ist eine akrobatische Höchstleistung. "Wir proben einmal wöchentlich", sagt Nina (17). Sie ist nun schon seit sechs Jahren in der Zirkus-AG - und immer noch begeistert.

"Ich bin hier, weil es einfach Spaß macht. Weil man alle Leute kennt, viel lernt und es immer schön ist", beschreibt die Elftklässlerin ihr Hobby. Auch die Mitschüler im Publikum sind begeistert. Jeder Auftritt wird mit gewaltigem Applaus belohnt - und der ist auch wirklich verdient. Schließlich ist ein Mädchen, das auf einem Einrad Seilchen springt, selten zu sehen. Manche sind mit einem so riesigen Exemplar unterwegs, dass sie es von der Leiter aus besteigen müssen. Mit pinken Tutus und einer rosafarbenen Schleife im Haar fahren die Künstler so rasant aneinander vorbei, dass selbst die Musik von Pink dagegen langsam erscheint.

Ruhig ist es dagegen, als von der Decke zwei lange Stoffbahnen gehängt werden, damit die Artisten darin graziös turnen können. Ein entsetzter Aufschrei geht durch die Reihen der Schüler, als das Mädchen, das eben noch unter der Decke schwebte, sich plötzlich fallen lässt und knapp über dem Boden zum Stillstand kommt - kopfüber hängend.

Vier Schüler jonglieren mit zwölf Bällen, tauschen sie durch Keulen aus und zeigen den Zuschauern, was sie alles machen können, wenn sie jonglierende Freunde haben. Auch bei der Blaumann-Gruppe staunen die Zuschauer nicht schlecht: Die blau geschminkten Hände lassen die Diablos hoch in die Luft schnellen. Passend zu "Waving Flag" laufen die Schüler in Fußballtrikots auf, bilden hoch aufragende Pyramiden, die Mitschüler singen lauthals mit.

"Wir haben jetzt schon mehrere Aufführungen hinter uns und mit jedem Termin finden sich die Schüler mehr in ihre Rollen ein, es ist einfach toll", sagt Klaus Espeter-Sieben, einer der verantwortlichen Lehrer. Seit einem Jahr üben die Kinder und Jugendlichen nun für ihre Aufführung, die einmal jährlich unter einem bestimmten Thema stattfindet. "Diesmal wollten wir ein freies Motto, das bunt, lebendig und lustig klingt", sagt Espeter-Sieben. Er ist vor allem davon begeistert, wie selbstständig seine Schüler arbeiten.

"Wir sammeln die Ideen und überlegen, was gut funktionieren könnte", erzählt Nina. Und das "Cocolores"-Programm kommt gut an. "Es hat uns total gut gefallen", sagen Denise (13) und Beatrix (12), die beide in die 6. Klasse gehen. Ursprünglich war der Zirkus eine Idee, die für eine Projektwoche entstanden ist.

Schnell ist daraus eine schulische Arbeitsgemeinschaft geworden, die sich großer Beliebtheit erfreut und nun bereits seit 22 Jahren belegt werden kann. Dabei können Schüler aus allen Klassen der Gesamtschule mitmachen. "Ich möchte auf jeden Fall im nächsten Schuljahr wieder dabei sein", ist sich Nina sicher.