Hilden wechselt die Quelle

Ende 2008 soll das Wasserwerk Karnap die Versorgung übernehmen.

<strong>Hilden/Solingen. Das Hildener Trinkwasser kommt demnächst im wahrsten Wortsinn aus einer anderen Quelle. Bisher wird das wichtigste Grundnahrungsmittel - 3,7 Millionen Kubikmeter pro Jahr - als "Rheinuferfiltrat" im Wasserwerk Baumberg gewonnen. Das wird seit Anfang der 70er Jahre von der Wasserwerk Baumberg GmbH betrieben. Diese Gesellschaft gehört je zur Hälfte den Hildener und Solinger Stadtwerken. Ab Ende 2008 bekommt Hilden sein Trinkwasser aus dem Wasserwerk Karnap. Es wird dazu ausgebaut - und das Werk Baumberg abgerissen.

Grundwasser von den Höhen des Bergischen Landes

Bis 2006 gehörte das Wasser-werk Karnap den Stadtwerken Solingen. Es versorgte bis 2003 Ohligs und Teile von Aufderhöhe aus seinen Tiefbrunnen. Die fördern Grundwasser von den Höhen des Bergischen Landes. Seit vier Jahren wird Ohligs - wie die anderen Solinger Stadtteile - mit Talsperrenwasser versorgt. In Karnap wurde dadurch Kapazität frei - für Hilden. Das Werk kam 2006 unter die Fittiche der Wasserwerk Baumberg GmbH. Die Betriebsführung blieb bei den Stadtwerken Solingen. Um Ende 2009 das Wasserwerk Baumberg abreißen zu können, wird für 4,2 Millionen Euro - die sich die beiden Stadtwerke teilen - Karnap ausgebaut und modernisiert.

Statt vier kleiner wird es dort künftig drei große Filterkessel geben. Sie werden vom Werk Baumberg nach Karnap gebracht. Weil sie höher sind, bekommt die Filterhalle ein gewölbtes Dach. Der Durchsatz pro Stunde, für den neue Pumpen sorgen, erhöht sich in Karnap von 800 auf 1200 Kubikmeter pro Stunde. Auch 2000 Kubikmeter sind möglich, falls Solingen im Notfall mitversorgt werden muss.

"Die Verknüpfung der Versorgungsnetze macht es möglich, dass künftig Hilden im Notfall auch mit Talsperrenwasser aus Solingen versorgt werden kann", betont Norbert Feldmann, Technischer Prokurist der Solinger Stadtwerke.