<strong>Baumberg. Der Baustil der Friedenskirche ist für die acht Afrikaner aus Tansania gewöhnungsbedürftig. Von ihren deutschen Gastgebern und deren Freundlichkeit aber schwärmen sie in höchsten Tönen. Drei Wochen bleiben sie bei ihren rheinischen Freunden aus dem Kirchenkreis Leverkusen. Der ist 1987 eine Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Lukajange in Tansania eingegangen. Im Herbst 1984 wurde das auf einer Kreissynode im Johann-Wilhelm-Grevel-Haus beschlossen. Der Vorsitzende, Pfarrer Peter Becker, setzt sich bis heute für die Ärmsten der Armen ein.

Die Partnerschaft beinhaltet regelmäßige Besuchsreisen (alle zwei Jahre), Unterstützung von Entwicklungsprojekten in Tansania und entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland. Für letztere ist Referatsleiter Marcus Bernhard verantwortlich.

In den 20 Jahren investierten Sponsoren 500 000 Euro in diverse Projekte. Um die 900 000 Euro kamen von der Entwicklungshilfe. Das Geld floss unter anderem in den Bau einer medizinischen Versorgungsstation, eines Kindergartens und der Einrichtung einer Berufsschule für Aids-Waisenkinder. Pfarrer Becker: "Inzwischen wurde für 30 Kinder und deren Schulausbildung eine Patenschaft übernommen. Die kostet monatlich 30 Euro."

Die Begegnung dauert bis zum 19. September. Untergebracht sind die Gäste in Familien im Kirchenkreis. Ihnen wird ein umfangreiches Programm geboten. "Die Besuche vertiefen unsere Freundschaft und das Verständnis für die Anderen", so Becker und Bernhard einstimmig. Der Sekretär des Freundeskreises Lukajange District, Arthur Kanwakaita, fügt hinzu: "Wir sind in den 20 Jahren nicht bloß Partner, sondern Schwestern und Brüder in Christus geworden."

Beim Sommerfest der integrativen Kita Schellingstraße übergibt Becker am Sonntag 2500 Euro für den Bau einer Schule an den Schulleiter und Pfarrer Jeremiah Rugimbana. Ab 14 Uhr sind Interessenten zu einem "Talk" eingeladen. Vorab ist ein Familiengottesdienst für 11 Uhr in der Friedenskirche geplant.