Langenfeld/Bauprojekt: Mehr Leben im Stadtzentrum
Die Paeschke GmbH errichtet mitten in der Stadt weitere 52 Wohnungen.
Langenfeld. Zu einer lebendigen Innenstadt gehören nicht nur ein vielfältiges Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Dienstleistungen, sondern vor allem auch Menschen, die in der City wohnen. Lebensraum Stadtzentrum - dieses Ziel scheinen die Langenfelder Stadtplaner nicht aus den Augen zu verlieren. Nur einen Steinwurf weit entfernt von der Großbaustelle für das neue Marktkarree rollen jetzt zwischen Theodor-Heuss-, Turnerstraße und Auf dem Sändchen ebenfalls die Bagger an. Eines der letzten großen zentrumsnahen Grundstücke wird mit zwei viergeschossigen Bauten sowie einem Turmhaus mit sechs Etagen bebaut. "Stadtpunkt Langenfeld" nennt die Paeschke GmbH den Gebäudekomplex. Die 52 Eigentumswohnungen sollen spätestens im Sommer 2009 bezugsfertig sein. Das Grundstück hat Paeschke von der Stadt gekauft.
Weil es nicht schaden kann, die künftigen Nachbarn einzubeziehen, bevor es zu Lärm und Staub kommt, lud Gernot Paeschke künftige Anwohner gestern zum Start der Bauarbeiten ein. Statt eines symbolischen Spatenstichs gab es viele kleine mit Sandschäufelchen (siehe Kasten).
Das neue Gebäudeensemble ist das dritte Projekt, das Paeschke in acht Jahren im Zentrum verwirklicht. Mit den gut 150 Wohnungen würden rund 500 Menschen in die City gebracht. "Als Langenfelder bin ich stolz darauf, dass wir viele Auswärtige von den Vorzügen unserer Stadt überzeugen konnten", sagte Paeschke.
Die Nachbarschaft zu Kindergarten und Gymnasium ist für Bürgermeister Magnus Staehler wegweisend. "Denn für diese Generation planen wir unsere Stadt." Wenn die heutige Jugend einmal selbst nicht mehr so mobil sei, werde sie den Einkauf und kulturelle Einrichtungen vor der Wohnungstür schätzen lernen.
"Und die nächste Baustelle ist hinter der Stadthalle schon in Sicht", sagte Staehler. Nachdem die Eigentumsverhältnisse dort neu geordnet wurden, wolle die Stadt für einem anderen Investor auf der bis vor kurzem vom Kinderschutzbund belegten Fläche Baurecht für ein Haus mit 25 Wohnungen und eigener Tiefgarage schaffen. "Das Gebäude soll vor 2010 stehen", so Staehler.
Nachbarschaftlicher Spatenstich Zu den künftigen Nachbarn des Wohnparks "Stadtpunkt" gehören auch die derzeit 65 Kinder der Tagesstätte "Pusteblume" Auf dem Sändchen. Rund ein Dutzend von ihnen eröffnete gestern mit Schäufelchen in einem eigens aufgeschütteten Sandhaufen die Bauarbeiten. (Foto: Stefan Fries)
Ein Filetgrundstück wird bebaut. Nicht mit einem Büro- und Hotelkomplex, der dort auch schon mal gewünscht war, sondern mit komfortablen Eigentumswohnungen für unabhängige Paare oder vermögende Senioren. Zum dritten Mal in nur acht Jahren kommt Gernot Paeschke als Bauträger zum Zug. Die Langenfelder Lösung. Schon wieder der, werden andere sagen und über Paeschkes gute Kontakte ins Rathaus spekulieren. Der Aufmarsch der Verwaltungsspitze beim Baustart ist aber auch anders zu deuten: Die Stadt ist froh, dass einer das unternehmerische Risiko eingeht. Paeschke hat gleich nebenan bewiesen, dass er Leben in die Stadt holen kann. Und das ist allemal besser, als sich an Luftschlösser zu klammern.