Förderschule in Monheim : Die Zukunft ist ungewiss
Die Comenius-Schule liegt schon jetzt unter der vom Land geforderten Mindestgröße – Tendenz fallend. Die geplatzte Fusion mit Langenfeld wirft neue Fragen auf.
Monheim. Eigentlich ist bei der Comenius-Schule alles im grünen Bereich. Die Arbeit der Förderschule mit Schwerpunkt Lernen wurde Ende 2006 sogar von Schulministerin Barbara Sommer persönlich gelobt. Für 1,8 Millionen Euro entsteht am Schulzentrum an der Krischerstraße eine neue Mensa (siehe Kasten) für die Ganztagsbetreuung der Schule. Wie gesagt: eigentlich alles gut. Wären da nicht die stetig sinkenden Schülerzahlen.
122 Schüler besuchen nach Auskunft der Stadtverwaltung aktuell die Comenius-Schule - im Schuljahr davor waren es noch 136. Das Land aber fordert als Mindestgröße für seine Förderschulen 144 Schüler. Darunter brauchen die Schulen eine Sondergenehmigung von der Bezirksregierung. Noch sei die nicht in Gefahr, sagt Monheims Schul-Abteilungsleiter Peter Heimann. Doch angesichts weiter sinkender Schülerzahlen sei das eher eine Frage der Zeit. "Wir haben noch keine Patentlösung dafür."
Heimann, Schulleitung und Stadtverwaltung hätten sich diese Gedanken nicht machen müssen, wenn die Fusion der Langenfelder Pestalozzi-Förderschule mit der Comenius-Schule realisiert worden wäre - dann wäre dieletztere im kommenden Schuljahr auf einen Schlag um mindestens 90 Schüler gewachsen (die WZ berichtete). Doch nach massiven Protesten der Langenfelder Betroffenen wurde jüngst von der Bezirksregierung die Sondergenehmigung für die Pestalozzi-Schule bis 2013 verlängert. Im Schulausschuss verkündete die Verwaltung daraufhin den Abbruch der Gespräche mit Langenfeld. Heimann: "Es wäre eine Chance gewesen, aber der politische Wille war ein anderer."
Fördermittel Der Löwenanteil der Baukosten stammt aus Bundesmitteln für die Ganztagsschulen. Wegen einer pauschalen 30-Prozent-Kürzung fällt der Anteil der Astrid-Lindgren-Schule nun allerdings um 70 000 Euro geringer aus als geplant. Die Differenz will die Stadt durch Einsparungen am Bau ausgleichen.
Kapazität Die Speiseräume können gut 300 Schüler in mehreren Schichten versorgen. An allen drei Schulen nutzen derzeit gut 230 Kinder die Ganztagsbetreuung. Die Stadt geht aber davon aus, dass gerade an den beiden Grundschulen der Bedarf noch steigt.