Langenfeld: 22 Dächer für die Solarenergie
Prüfbericht: Das Gebäudemanagement hält weitere Photovoltaikanlagen an zwölf Standorten für sinnvoll.
Langenfeld. Seit vier Wochen ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Sporthalle Hinter den Gärten am Netz. Wie viel Strom die 362 Solar-Module mit 455 Quadratmetern Fläche seither produzierten und was durch die Nutzung der Kraft der Sonne an Kohlendioxid vermieden werden konnte, das soll spätestens ab Mittwoch für jeden ablesbar sein: Dann wird an der Hallenseite zur Straße Im Bruchfeld die digitale Anzeigetafel eingeschaltet.
Mit einer Jahresleistung von 43 000 Kilowattstunden und einem um 22,5 Tonnen verminderten CO2-Ausstoß rechnet der Öko-Stromerzeuger Stadt Langenfeld. Doch dabei soll es nicht bleiben. Weitere Solar-Kraftwerke auf städtischen Dächern sollen folgen. Wo die "wirtschaftlich vertretbar" installiert werden könnten, das beleuchtete Wolfgang Hellekes, Leiter des Gebäudemanagements, jetzt im Haupt- und Finanzausschuss.
325 Dächer mit einer Fläche von 85 400 Quadratmetern waren unter die Lupe genommen worden. Sollten alle Dächer mit Anlagen bestückt werden, müsste die Stadt dafür ohne Nebenkosten 35 Millionen Euro aufbringen. Das wäre aber wirtschaftlich nicht sinnvoll, weil nicht jedes Dach für die Solarstromerzeugung geeignet ist.
115 Dächer schloss Hellekes aus, weil sie leicht zu erklettern sind, und damit auch zu hohen Folgekosten durch Vandalismusschäden führen könnten. 50 weitere Dächer sind mit weniger als 100 Quadratmetern zu klein. Die nicht ausreichende Tragfähigkeit oder zu steile Neigeung ließ 53 Dächer ausscheiden. 37 Mal führte die Verglasung oder Begrünung zum Ausschluss. In 27 Fällen ist der Abriss der Gebäude vor dem Erreichen der Amortisationszeit für eine Photovoltaikanlage (etwa nach 15 Jahren) zu erwarten. 21 Mal sind die Flächen nach Norden ausgreichtet oder werden von Bauten und großen Bäumen überschattet.
"Wirtschaftlich vertretbar sind zwölf Gebäude mit 22 Teildächern", so der Gebäudemanager (siehe Kasten). Bei einer belegbaren Fläche von circa 5000 Quadratmetern sei mit Kosten von rund drei Millionen Euro für die Anlagen zu rechnen. Nach dem Willen der CDU-Fraktion soll pro Jahr jeweils ein Gebäude ein Sonnenkraftwerk erhalten.
Aber auch in energiesparende Technik und die bauliche Verbesserung der Wärmedämmung soll in den nächsten vier Jahren 4,2 Millionen Euro - unter anderem im Stadtbad sowie der Stadthalle - investiert werden. Dadurch spare die Stadt nicht nur 246 000 Euro jährlich bei der Stromrechnung, sondern zusätzlich 670 Tonnen CO2 ein.
Zwölf Gebäude Für diese zwölf Gebäude mit insgesamt 22 Dächern hält das Gebäudemanagement der Stadt die Nutzung von Solarenergie für sinnvoll: beide Grundschulen und die Hauptschule am Fahlerweg, Grundschule, Turnhalle und Realschule Fröbelstraße, Gebäude des Kinderschutzbundes Eichenfeldstraße, Grundschule Jahnstraße, Grundschule Zehntenweg, Grundschule Treibstraße, Grundschule Gieslenberger Straße, Übergangsheim Trompeter Straße.
13. Gebäude Für die neue Feuerwache wird im Vergleich zur Sporthalle Hinter den Gärten eine halb so groß dimensionierte Photovoltaikanlage mit 24 000 Kilowattstunden Jahresleistung geplant. Auf dem Wachdach sollen zudem die Stadtwerke zum Öko-Strom-Erzeuger werden.