Kinderschutzbund am Abgrund
Der Verein sucht händeringend neue Mitglieder und helfende Hände. Sonst droht das Aus. Das Kinder-Center an der Heinestraße musste bereits geschlossen werden.
Monheim. Wer in diesen Tagen über den Eierplatz in Richtung Reuter-Platz über die Heinestraße schlendert, der wird auf der rechten Seite einen Leerstand sehen, der einst so voller Leben war. Gemeint ist das Kinder-Center des Kinderschutzbundes. Dort gab es täglich Angebote. Nun ist das Kinder-Center dicht. Was ist geschehen?
„Wir hatten nicht mehr die Kapazitäten, das Angebot aufrecht zu halten. Der Absprung eines Kooperationspartners hat uns eiskalt erwischt“, sagt Marion Prondzinsky in ihrer Funktion als kommissarische Vorsitzende des Monheimer Kinderschutzbundes. Kooperationspartner — damit ist der Verein „Hilfe für Kinder“ gemeint. Der hat seinen Sitz in Velbert, wurde aber vor zwei Jahren auch in Monheim aktiv.
Eine Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, Eltern und ganze Familien sollte in Kooperation mit dem Jugendamt und Mo.Ki (Monheim für Kinder) eingerichtet werden. Anfangs funktionierte das auch. Doch dann nahm der Leiter, Psychologe Fritz Pellander, eine Stelle in Düsseldorf an. „er ging von heute auf morgen. Das war ziemlich chaotisch. Und der Verein zog sich zurück“, erinnert sich Prondzinsky.
Das Kinder-Center mit seinen 85 Quadratmetern wird nun an manchen Tagen von einem Therapeuten genutzt. „Natürlich würden wir es gerne wieder mit Leben füllen, Krabbel- und Spielgruppen sowie Betreuungen anbieten. Aber uns fehlen die Helfer“, sagt Prondzinsky.
Dabei kann sich die Zahl der Mitglieder mit knapp 60 durchaus sehen lassen. Doch Schatzmeisterin Jeanette Szepan betont: „Wenn sich keine neuen Mitglieder und Helfer finden, sieht es schlecht aus für den Verein.“ Und finanziell sei die Perspektive derzeit auch nicht besonders rosig. „Wir werden demnächst eine Mitgliederversammlung einberufen. Dann wird sich zeigen, wohin die Reise geht. Entweder es finden sich Helfer, oder ich stelle den Vorschlag der Auflösung auf die Tagesordnung“, sagt Prondzinsky.
Derweil versucht die Schatzmeisterin, zumindest ein wenig Leben ins Kinder-Center zu holen. Dort können Kindergeburtstage gefeiert werden. Außerdem laufen derzeit Gespräche mit einem Kasperletheater, das vielleicht bald regelmäßig auftritt.
“ Wer helfen möchte: Jeanette Szepan ist unter Telefon 02173/565 32 ab 18 Uhr zu erreichen.