Kompromiss beim Reichshof

Gutachter schlägt eine Trennung von Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage unter dem Neubau vor.

Hilden. Im Streit um die Zufahrt zur Tiefgarage unter dem geplanten Neubau auf dem Reichshof-Gelände zwischen Hochdahler-, Mittel- und Mühlenstraße zeichnet sich ein Kompromiss ab.

Demnach könnte die Tiefgarage mit rund 120 Stellplätzen von der Hochdahler Straße aus angefahren werden, während die Ausfahrt über die Mühlenstraße erfolgt. Dadurch würde die von Anwohnern der Mühlenstraße befürchtete Verkehrsbelastung ihrer Straße halbiert.

Drei mögliche Varianten hatte der von der Stadt beauftragte Gutachter unter die Lupe genommen. Das Ergebnis seiner Untersuchungen wird im Stadtentwicklungsausschuss am Mittwoch, 24. März, zur Diskussion stehen. Die entsprechenden Sitzungsvorlagen können ab Mittwoch auf der Homepage der Stadt Hilden eingesehen werden.

Die von den Anwohnern der Mühlenstraße favorisierte Variante sieht eine Zu- und Ausfahrt der privaten Tiefgarage von der Hochdahler Straße aus vor. Dies - vor allem die Ausfahrt - könnte aber zu Problemen mit der Bushaltestelle "Gabelung" vor dem Reichshofgebäude führen.

Als dritte Variante ist eine Anbindung der Tiefgarage ausschließlich über die Mühlenstraße im Gespräch. Gegen diese Möglichkeit hatten die Anwohner aber bereits in der Bürgeranhörung zum Bebauungsplanverfahren im April 2009 vehement protestiert.

Erforderlich wurde das Verfahren durch die Pläne eines Investors (Wohnen NRW), der das Reichshof-Gelände von der Katholischen Kirche erworben hat, um dort Wohn- und Geschäftshäuser zu bauen. Für deren Bewohner und Mieter ist die Tiefgarage vorgesehen.

Stimmt die Politik dem Kompromiss zu, könnte das Bebauungsplanverfahren weitergehen. Demnach wäre dann frühestens im Frühjahr 2011 mit dem Abriss des alten Reichshof-Gebäudes zu rechnen. An seine Stelle soll ein Neubau kommen, der die typischen Stilelemente (Ziegelbau und holländische Giebel) des alten Gebäudes übernimmt.

Im Erdgeschoss ist eine Gastronomie vorgesehen. Im Nebengebäude entlang der Hochdahler Straße soll ein Wohn- und Geschäftshaus mit Flächen für Einzelhandel und die Kirchengemeinde im Erdgeschoss vorgesehen. In den Obergeschossen sind rund 80Wohnungen geplant.

Durch den Abriss werden der portugiesische und spanische Verein sowie der Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer ihre Räume verlieren. Als Ersatz ist das Kolpinghaus ins Auge gefasst. Dessen Ankauf durch die Stadt ist allerdings zurzeit gestoppt, da auch dort - wie bei der Dreifachsporthalle am Holterhöfchen - die Infrastrukturgesellschaft den Umbau vornehmen sollte.