Langenfeld: Auf das Rote Kreuz ist Verlass
Aktionen: Neben der Feier wurde beim Sommerfest des DRK auch der Notfall geprobt.
Langenfeld. Ein schwerer Unfall. Ein Wagen brennt. Darin eingeklemmt ein Mann. Sirenen heulen. Ein Wagen des Rettungsdienstes naht. Zwei Männer steigen aus und löschen das Feuer, doch die Tür des Wagens lässt sich nicht öffnen. Inzwischen ist auch die Notärztin eingetroffen. Doch die Helfer kommen nicht an das Unfallopfer heran. Ihnen sind die Hände gebunden. Jetzt müssen sie auf die alarmierte Feuerwehr warten.
Der Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuz (DRK) feierte am Wochenende sein Sommerfest. Sie und die Besucher konnten beruhigt bei dem Unfall zusehen. Denn der Mann im Wagen war eine Übungspuppe und das Feuer wurde erst kurz zuvor von Christian Käse von der Feuerwehr per Feuerzeug entfacht. Zusammen mit ihm kommentierte Jörg Uellendahl, Bereitschaftsleiter des DRK, die Übung. Damit wollte er demonstrieren, wie lange es dauern kann, jemanden aus einem Auto heraus zu holen. "So etwas wird oft unterschätzt. Vom ersten Notruf bis zum Abtransport des Verletzten dauert die Übung rund 45 Minuten", so der 40-Jährige. Er selbst ist schon seit 23 Jahren beim DRK. Wie viele, wollte auch er etwas Sinnvolles in seiner Freizeit machen und die gute Kameradschaft genießen. "Um zu zeigen, was das DRK ausmacht, werden jedes Jahr die Besucher während des Sommerfests auf unseren Hof eingeladen", so Uellendahl.
Inzwischen ist die Feuerwehr eingetroffen und hat den Wagen stabilisiert. Einer der Sanitäter ist in den Wagen geklettert und achtet von der Rückbank aus auf den Verletzten. Nach ausreichender Absicherung werden die Fenster eingedrückt und die Glasreste entfernt. Endlich kommen die Rettungskräfte besser an das Opfer heran und leisten Erste Hilfe in Form einer Nährstofflösung und einer Atemmaske.
Unter den Kindern, die zugucken, ist auch Jonas. Der Achtjährige und seine Eltern haben gemeinsam das Sommerfest besucht und fanden die Großübung interessant. "Es war wirklich das Highlight des Tages", so Mutter Elke Pauw. Auch Renate Kindermann hatte zugesehen. Sie fand die Vorführung zwar interessant, aber war sich auch sicher, niemals in so eine Lage kommen zu wollen. "Es ist schön zu sehen, dass man sich auf diese Leute verlassen kann, wenn etwas passiert ist", so die 75-Jährige.
Um die Retter zu unterstützen spendet sie regelmäßig an das DRK. Gabriele Bodenteich glaubt in Zukunft besser mit solchen Situationen umgehen zu können. "Jetzt kann ich ruhig sitzen bleiben, weil ich weiß, was passieren wird. Und jemand wird bei einem im Wagen sein, um einen zu beruhigen", so die Langenfelderin. Für sie ist etwas Besonderes, dass die Ehrenamtler so etwas leisten können.