Langenfeld Wolfhagener Straße von Traktoren befreien

Langenfeld · Die Stadt arbeitet gemeinsam mit den betroffenen Landwirten an einer Lösung.

Könnte die Verbindung von Wolfhagener und Elisabeth-Selbert-Strasse (links) von der Landwirtschaft genutzt werden, um erstere zu entlasten?

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(elm) Ein verzweifelter Anwohner der Wolfhagener Straße, der dort vor sechs Jahren seinen Altersruhesitz bezogen hat, meldete sich in der Einwohnerfragestunde des Bauausschusses. Er bat um Geschwindigkeitskontrollen auf der Straße: „Wir haben dort eine Autobahn, eine Rennstrecke.“ Und erinnerte an die Pläne des Bürgermeisters, die Straße zu sperren.

„Wir sind an dem Thema dran“, antwortete Sabine Janclas, Leiterin des Referats Umwelt und verweis auf die Antworten, die die Stadt auf eine Anfrage von Ratsherr Lothar Portigall (CDU) gegeben hatte. Dieser schlägt eine Sperrung der Fahrradstraße in Höhe der Brücke über den Burbach für den motorisierten Verkehr vor.

Eine solche Sperrung sei denkbar und würde dem Anspruch der Straßenverkehrsordnung an eine Fahrradstraße gerecht, so Janclas. Allerdings sei zu bedenken, dass die Straße für Rettungsfahrzeuge eine zusätzliche Anbindung an das Krankenhaus sei und die Straße intensiv landwirtschaftlich genutzt werde.

Im Rahmen der Pläne für eine Erweiterung der Fahrradstraße Wolfhagener Straße als Teil des Verkehrskonzeptes Richrath versuche sich die Stadt gerade mit den dortigen Landwirten abzustimmen. Man diskutiere über alternative Möglichkeiten und Sperrungen. Ein Lösungsvorschlag soll dem Ausschuss im November zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Portugall fragt, ob es möglich sei, die landwirtschaftlichen Flächen über die Elisabeth-Selbert-Straße zu erschließen. Im Bebauungsplan ist in unmittelbarer Nähe ein Fuß- und Radweg ausgewiesen, der die Wolfhagener Straße und die Elisabeth-Selbert-Straße verbinde, heißt es aus der Stadt. Dieser sei aber von Ausgleichsflächen für Natur und Landschaft umgeben. Daher müsse erst geprüft werden, ob er für den landwirtschaftlichen Verkehr ertüchtigt werden könnte. Das heißt, es muss eruiert werden, ob er grundsätzlich von schweren landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren werden könne und ob angesichts der Ausgleichsflächen die maximal erreichbare Breite ausreicht.

Für Portugall wäre eine solche Anbindung auch im Sinne der Anwohner des Zehntenwegs und der Straße Am Wiedenhof, die so vom landwirtschaftlichen Verkehr während der Aussaat- und Erntezeiten entlastet würden – zumal beide Straßen als Fahrradstraßen beschlossen worden seien. Das bejaht die Stadt grundsätzlich. Aber den Kfz-Verkehr generell auszuschließen sei an vielen Stellen aufgrund der örtlichen Begebenheiten und Strukturen nur eingeschränkt möglich.