Langenfeld: Christine Klann ist in der „Spiel-Insel“ zuhause
Menschen Christine Klann kann nicht ohne den Langenfelder Kinderschutzbund – und umgekehrt.
Langenfeld. Nicht jeder Langenfelder hat einen so kurzen Weg, um den Lieblingsplatz in seiner Stadt zu erreichen. Christine Klann(55Jahre) braucht aus ihrem Haus an der Eichenfeldstraße nur schräg über die Straße zu gehen, um die Räume des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) zu erreichen. "Ich gehe gerne in das Haus, fühle mich unheimlich wohl dort. Das liegt am Kreis der Kolleginnen, besonders aber an den Kindern, wenn ich sie auf dem Spielplatz im Garten herumtollen sehe. Es ist einfach ein Wohlgefühl, das ist mein zweites Zuhause", sagt die Vorsitzende des DKSB-Ortsvereins.
Mein Langenfeld
Christine Klann hat mit ihrem Mann Klaus-Dieter als Schatzmeister, Helga Schütz als zweite Vorsitzende sowie drei weiteren Mitgliedern des Vorstands in den vergangenen 25 Jahren eine ganz auf das Wohl der jungen Generation ausgerichtete Gemeinschaft aufgebaut, die aus dem gesellschaftlichen Leben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist. Seit 25Jahren steht Christine Klann an deren Spitze und urteilt über diese lange Zeit: "Die Entwicklung des Kinderschutzbundes entspricht der rasanten Entwicklung der gesamten Stadt in dieser Epoche." An Langenfeld gefällt ihr besonders die Markthalle und die Stadtgalerie. Auch den im vergangenen September abgeschlossenen Umbau des Marktplatzes begrüßt sie.
Wie es der Zufall wollte: Als die junge Familie Klann mit ihrer kleinen Tochter vor 28 Jahren von Düsseldorf nach Langenfeld in eine Wohnung an der Solinger Straße zog, hatte der 1977 gegründete DKSB Langenfeld genau gegenüber in einem Uraltbau sein erstes Domizil erhalten. Christine Klann suchte Kontakt, nicht zuletzt ihrer Tochter wegen. "Auf einmal hatte ich Pflegekinder in der Wohnung und Kontakt mit dem DKSB", erinnert sie sich. Klann wurde 1981 Mitglied und wenige Jahre später zur Vorsitzenden gewählt, ihr Mann zum Stellvertreter und bald darauf zum Schatzmeister.
Der DKSB kam für anderthalb Jahre in einem Container unter, der hinter dem Freiherr-vom-Stein-Haus aufgestellt wurde. Danach wurde der Container samt Inhalt für lange Zeit verlegt - hinter das Hotel "Stadt Langenfeld". Ein Kleiderladen wurde dort eingerichtet, die Kinder-Spiel-Insel als Betreuungsangebot neben dem Eingang zur Stadtbibliothek kam dazu, viele Kinder nahmen an dem Pekip-Programm (Prager Eltern-Kind-Programm) teil, im Container stand das Café "Mama Mia" jungen Müttern als zwangloser Treffpunkt offen.
"Das alles waren mehr oder weniger Provisorien. Erst seitdem wir die Räume des ehemaligen evangelischen Kindergartens an der Eichenfeldstraße vor zweieinhalb Jahren mit Hilfe der Stadt bezogen haben, können wir wirklich effektiv arbeiten", zeigt sich Christine Klann zufrieden.
Aus dem DKSB im feuchten Raum an der Solinger Straße ist ein Netzwerk für Kinder geworden, sind Aufgaben hinzugekommen, die von der Stadtverwaltung gar nicht bewältigt werden könnten. "Wir betreuen die Kinder von Frauen, die an den Integrationskursen teilnehmen, wir sind für die Schülerbetreuung an fünf Grundschulen zuständig", listet sie einen Teil der freiwillig übernommenen Aufgaben auf. "Dafür beschäftigen wir inzwischen zwei Vollzeit- und 51 Teilzeitkräfte." Diese werden von einer ehrenamtlichen Führung organisiert - wofür nicht nur die Stadtverwaltung sehr dankbar ist.
Wird das nicht alles manchmal zu viel? Die Antwort kommt prompt: "Nicht, wenn ich die Kinder auf unserem Spielplatz herumtollen sehe."