Monheim: „Der Bürgermeister ist wohl noch im Winterschlaf“
Für Tim Brühland ist der Griff nach der Doppelspitze nur konsequent. Die Weichen für den nächsten Kommunalwahlkampf sollen früh gestellt werden. Mit Stadtoberhaupt Daniel Zimmermann geht er hart ins Gericht.
Monheim. Er greift nach der Doppelspitze in der CDU und will "Dampf machen" in Richtung Bürgermeister Daniel Zimmermann: Tim Brühland. Im Interview nennt der 32-Jährige Schwerpunkte für die nächsten Jahre.
Tim Brühland: Nein. Es gibt einige wenige, die sachliche Bedenken haben und sagen, dass beide Führungspositionen zu viel seien für eine Person. Ich verweise da gerne auf Kanzlerin Angela Merkel, die ja auch noch CDU-Vorsitzende ist - und das mit Erfolg. Außerdem geht es darum, bereits die strategische Ausrichtung mit Blick auf die nächste Kommunal- und Bürgermeisterwahl festzulegen und konsequent aus einer Hand durchzusetzen.
Brühland: Auf jeden Fall. Ich beanspruche den Fraktionsvorsitz und die Bürgermeisterkandidatur. Ich will die Verantwortung. Und solche Dinge müssen früh festgelegt werden.
Brühland: Wir müssen politischer werden. Vor der Wahl mussten wir auch Rücksicht auf den Bürgermeister nehmen. Er war ja aus unserer Partei. Das ist vorbei. Und wir werden den Nachfolger in die Pflicht nehmen.
Tim Brühland über Bürgermeister Daniel Zimmermann
Brühland: Da ist das Sportstättenkonzept. Er hat in der WZ vor Monaten gesagt, dass die Stadtverwaltung bis Ende des Jahres ein Konzept vorlegen wird. Wo bittesehr ist es? Alle Sportplätze bleiben erhalten und werden saniert - hat Daniel Zimmermann gesagt. Wie will er das machen bei leeren Kassen? Da kommt nichts. Stattdessen nimmt er jetzt noch Abschied von einem so wichtigen Projekt wie Baumberg-Ost.
Brühland: Das ist ein unglaublich wichtiges Projekt. Die 500 vorgesehenen Wohneinheiten bringen vor allem junge Familien. Das ist Kaufkraft. Das sind Kinder, die Schulschließungen verhindern. Und das sind zwei Millionen Euro Grund- und Einkommenssteueranteile jährlich. Und dann sagt Daniel Zimmermann auf einmal: Nein. Nur kleinere Projekte kämen in Frage. Das ist unfassbar. Vor allem, weil er sonst eher durch Passivität glänzt. Der Bürgermeister ist wohl noch im Winterschlaf. Und wenn er mal was sagt, wie bei den Neujahrsempfängen, dann ist es rückblickend. Da philosophiert er über IMR im Rheinpark. Das Ding ist gegessen. Wo sind bittesehr die Ausblicke?
Brühland: Die Verwirklichung von Baumberg-Ost ist ein Muss. Es geht um die Zukunft dieser Stadt. Bei der Gewerbeansiedlung läuft derzeit gar nichts. Natürlich ist da die Wirtschaftskrise. Aber wo bitte ist eine Imagekampagne? Da muss doch so was wie ein Tag der offenen Tür im Rheinpark her. Und dazu sollen alle eingeladen werden. Die Bürger interessieren sich doch auch dafür. Und ich erwarte von einem Bürgermeister, dass er die Neuverschuldung herunterfährt. Nichts passiert.
Brühland: Ich erwarte kein Wunder. Aber ich möchte Lösungen und Konzepte sehen, wie die Neuverschuldung in den nächsten fünf Jahren auf Null gefahren werden kann. Er ist völlig konzeptlos. Und von einer agierenden Verwaltung ist nichts zu spüren. Aber wir als CDU werden uns dieser Verantwortung stellen.
Brühland: Das nicht. Aber wir haben Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Und die werden wir einbringen. Dann wird man sehen, wie die anderen Parteien reagieren. Sie können sich nicht vor der Verantwortung drücken. Und der Bürgermeister auch nicht. Wir haben einen Wählerauftrag.