Langenfeld: Das Fest der guten Taten

Auch beim 20. ZNS-Fest machten viele Langenfelder mit. Das konnte auch das zum Teil schlechte Wetter nicht verhindern.

Langenfeld. Die Langenfelder sind ein feierfröhliches Völkchen. Allen Baustellen und Wetterunbillen zum Trotz wurde das 20. ZNS-Fest in gewohnter Weise am Freitagabend auf der Bühne am Rathaus eröffnet.

Zum runden Geburtstag wurde alles, was Rang und Namen hatte, nach oben gebeten, "Ich hoffe, Sie haben alle ein dickes Portmonee mitgebracht", erinnerte Schapper daran, dass das Fest einem guten Zweck dient, nämlich dem, das Kuratorium ZNS zu unterstützen, um Menschen mit Schädigungen des zentralen Nervensystems zu helfen.

Rund 370 000 Euro haben die Langenfelder Initiatoren mit den Festbesuchern bislang gesammelt. In diesem Jahr sollen die 400 000Euro erreicht werden.

Doch tiefgrauer Himmel, Donner und Regengüsse schienen diesem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung zu machen. Am Samstag waren nur vereinzelt Interessierte zu sehen.

Den Veranstaltern wurde Durchhaltevermögen abverlangt, und alle schienen dabei ihre gute Laune nicht zu verlieren.

Bruno Pascali vom italienischen Kulturverein etwa nutzte den lauen Besucherstrom, um einer Kundin neben einem Stück Pizza auch einen kleinen Italienischkurs angedeihen zu lassen. "Per favore" heißt es, erläuterte er ihr und rollte noch einmal deutlich und sonor das "R" dabei.

Der spanische Elternverein nebenan versuchte mit heißen Rhythmen die dicken Wolken zu vertreiben. Die Stadtwerke hielten ihr Angebot ebenfalls aufrecht, "bitte, noch nicht gehen", bettelte die kleine Amira (6) aus Hilden bei ihren Eltern, um schließlich mit einer selbst bemalten Trommel davon zu ziehen.

Wer sich am Abend schließlich mit den ersten vorsichtig wiederkehrenden Sonnenstrahlen Richtung Rathaus wagte, der allerdings wurde vom Besucherstrom überrascht und mit einer schwungvollen Musik belohnt.

Die Abba-Cover Band aus Hamburg sorgte mit bekannten Songs für Stimmung und ausgelassenes Schunkeln. Dabei motivierten die Preise von vor 20Jahren sicher, das eine oder andere Bierchen mehr zu trinken.

"Übermäßig alkoholisierte Besucher gab es aber dennoch nicht", stellte Organisationsleiter Jürgen Öxmann zufrieden fest.

Auch die Autohändler, die traditionell zum ZNS-Fest mit einer großen Schau blinkender Modelle gehören, ließen sich von der Gewittergefahr nicht abschrecken.

"Den Wetterbericht haben wir schon aufmerksam verfolgt", betonte Markus Keller, Geschäftsführer vom Autohaus Schnitzler. Doch wegen eventueller Gewitter- und Hagelgefahr habe man kein einziges Auto in Sicherheit gebracht, das Risiko trage man bei Außenveranstaltungen immer.

Aber Regen und Staub habe dem Glanz der guten Stücke zugesetzt. So musste ein Mitarbeiter am Sonntagmorgen vor der Festeröffnung zwei Stunden lang alles wieder auf Hochglanz bringen.

Mit gutem Erfolg, "wir sind heute zufrieden", zog Keller am Sonntagmittag eine erste Bilanz. Diese gilt auch für die Festveranstalter, denn die Sonne am Sonntag und die geöffneten Geschäfte sorgten für das gewohnte ZNS-Gewimmel auf Langenfelds Festmeile.