Langenfeld: Einzelhandel - jetzt wird wieder aufgebaut

In der nächsten Phase soll das halb abgerissene Hertie-Haus ein komplett neues Gesicht bekommen. Bereits für April ist die Eröffnung des neuen Centers vorgesehen.

Langenfeld. Die zwei Männer am Baustellenzaun gucken skeptisch. Immer wieder schwenkt der Blick zwischen dem halb abgerissenen Hertie-Haus vor ihnen und dem modernen Einkaufscenter Sass am Markt, das auf einem Plakat zu sehen ist.

"Das wollen die daraus machen? Nie im Leben", sagt der eine und zieht mit seinem Begleiter von dannen. "Keine Sorge, am Ende sieht es genau so aus wie auf dem Plakat", verspricht dagegen Projektentwickler Rainer Molitor, der das Bauprojekt Sass am Markt betreut.

Und das soll bald schon ansatzweise zu sehen sein. Denn nach knapp vier Monaten, in denen der Abrissbagger an dem Gebäude geknabbert hat, wird seit heute wieder aufgebaut. Ein schwerer Turmkran bezieht am Morgen Stellung. Er wird sämtliche Hebearbeiten von Beton, Stahlträgern und Bauteilen übernehmen. Dafür ist heute die Ganspohler Straße bis 20Uhr in beiden Richtungen gesperrt.

Bereits am Montag machte sich eine Tiefbaufirma daran, Holzverschalungen und Betonarmierungen zu installieren. Der Grund: Die Grundfläche muss wachsen. "Das Gebäude reicht zwei Meter weiter in Richtung Solinger Straße. Zur Ganspohler Straße kommen 370Quadratmeter Fläche hinzu", erklärt Architekt Molitor.

Insgesamt wird das Einkaufscenter eine Grundfläche von 6000 Quadratmetern haben, aufgeteilt in sieben Ladenlokale. Für vier von Ihnen stehen die Mieter bereits fest, mit zwei weiteren Interessenten wird verhandelt. Nachdem bereits bekannt ist, dass der Modefilialist H&M das mit 2040 Quadratmetern größte Lokal übernimmt, ist nun klar, dass ein weiteres Modegeschäft einziehen soll.

Dieses bekommt ebenfalls ein Lokal auf zwei Etagen mit insgesamt 1870 Quadratmetern. "Wir verhandeln zurzeit mit einem Anbieter von Damen-, Herren- und Kinderbekleidung im mittleren Segment", verrät Molitor. Hartnäckig hält sich der Name Woolworth. Daneben laufen Gespräche mit einem Bäcker, der auf 370 Quadratmetern auch einen Gastronomiebereich anbieten soll.

Noch völlig unklar ist, wer in das mit 50Quadratmetern kleinste Geschäft einzieht. Der Projektentwickler sagt: "Da wir sehr auf Textilanbieter fokussiert sind, könnte ich mir eine kleine Boutique vorstellen. Aber auch ein Tabak- oder Lotto-Geschäft wäre denkbar."

Längst festgezurrt sind dagegen Intersport (880 Quadratmeter) und die Drogeriekette DM (740 Quadratmeter), die dafür ihre Filiale an der Hauptstraße definitiv aufgibt.

Bis es an die Einrichtung geht, ist aber noch reichlich was zu tun. Nachdem die oberste, ehemalige Büroetage abgerissen wurde, müssen jetzt zwei Parkdecks mit 215 Stellplätzen draufgesetzt werden. Im Untergeschoss werden neue Träger eingesetzt, dafür wird eine überdimensionale Bohrmaschine eingesetzt, die Löcher für neue Pfeiler bohrt.

Die Fassade wird mit so genannten Trespa-Platten verkleidet, einer Holz-Beton-Mischung, die in einem Beigeton eingefärbt wird. Rainer Molitor möchte bis Ende Oktober alle Mietverträge unter Dach und Fach haben. Im April 2011 soll das neue Center öffnen.