Langenfeld: „Glanzleistung“ mit Segen

Qualifizierung: Mit Hilfen von Mensch zu Mensch sollen Frauen in einem SkF-Projekt eine neue Arbeit finden.

Langenfeld. Glanzleistungen für Menschen zu vollbringen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, das ist das Ziel des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Mit dem Projekt "Glanzleistung" ist der SkF dabei gleich in zweifacher Hinsicht erfolgreich: Frauen, die lange arbeitslos waren, wird eine Qualifizierungsmöglichkeit geboten, und meist ältere oder behinderte Menschen werden durch Hilfen bei der Alltagsbewältigung darin unterstützt, möglichst lange eigenständig zu wohnen.

Um dieser Kundschaft Wege zu ersparen, mietete der Sozialdienst zusätzliche Räume mitten in der Stadt an. Seit Februar ist die neue Anlaufstelle am Konrad-Adenauer-Platz6, direkt gegenüber des Rathauses, geöffnet. Nachdem sich der SkF dort auf knapp 200 Quadratmetern eingerichtet hat, segnete gestern Diakon Torsten Hohmann die Räume und den Dienstwagen für die "Glanzleistungen".

"70 Kunden nehmen diese bereits in Anspruch", sagt Projektleiterin Dorothea Domasik. Etwa 15 Langenfelder würden sich täglich nach dem Angebot am Adenauer-Platz erkundigen. Geboten wird Hilfe im Haushalt und Begleitung: "Wir putzen Fenster, hängen Gardinen ab und waschen sie, erledigen Einkäufe und gehen mit zum Arzt oder ins Konzert", erklärt Dorothea Domasik.

Sie betont die menschliche Note des Service. Als Konkurrenz zu privaten Anbietern sieht sie das Projekt nicht: "Wir achten darauf, dass wir nicht in die Bereiche Pflege oder Raumreinigung kommen."

In Kooperation mit der Arge Mettmann, die die Hälfte der Kosten trägt, konnten fünf Frauen im Alter zwischen 28und 40Jahren mit einem auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag eine Perspektive eröffnet werden. Diese werden nicht nur in Hauswirtschaft geschult, sondern auch in Erster Hilfe, dem Umgang mit Demenzkranken und erhalten ein Kommunikationstraining.

"Anette Rakow ist die Koordinatorin. Sie besucht Kunden und schaut, was es dort zu tun gibt", so die Projektleiterin. Die Arbeit erledigen Ute Böhme, Stefanie Rauen, Christine Burama oder Marion Jaiser.

Ihr Einsatz kostet den Kunden zehn Euro pro Stunde plus 2,50 Euro für die Anfahrt. Mit den Einnahmen deckt der SkF seinen Teil der Personal- und Betriebskosten. Das gelingt nur dank des Einsatzes von Ehrenamtlern wie Klaus Simon. Der pensionierte Kaufmann schreibt Rechnungen und führt Buch über die Geschäfte.

Mit den Aufträgen ist das Team bei einer Regelarbeitszeit von 30Wochenstunden derzeit zu 75 Prozent ausgelastet. Domasik: "Wir suchen dringend nach eine Arbeitslosengeld-II-Bezieherin." Denn geplant sei, die "Glanzleistungen", beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Monheimer SKFM, auch in der Nachbarstadt anzubieten.