Zirkusluft im Jugendhaus

Regelmäßig treffen sich die Kinder, um Tricks einzustudieren. Dabei lernen sie, sich für ein gemeinsames Ziel einzusetzen.

Monheim. Jeden Dienstag wird das Haus der Jugend für 90 Minuten zum Zirkus. Denn dann treffen sich Jasmin, Denise und Hajar mit weiteren Nachwuchsakrobatinnen, um immer wieder neue Tricks einzustudieren. Seit einem Jahr gibt es den Kinderzirkus nun schon, und die jungen Künstler haben bereits jede Menge einstudiert: Menschenpyramiden, Teller drehen, Seilchenspringen, Jonglieren - und natürlich Kunststücke mit brennenden Fackeln.

"Mir gefällt am meisten, dass man hier so viele neue Sachen ausprobieren kann", erzählt die 15-jährige Jasmin, die von Anfang an dabei ist. "Akrobatik, Teller drehen und Jonglieren, das macht mir am meisten Spaß." Freundin Denise ist mittlerweile geübte Jongleurin: "Am Anfang war es echt schwer, aber dann habe ich immer geübt, und nach ungefähr drei Monaten konnte ich es dann", erzählt sie stolz.

Bei ihren wöchentlichen Treffen unter der Leitung der Pädagoginnen Jutta Schäfer-Gerhards und Anke Ludwig üben sie für ihre Auftritte. Im Haus der Jugend gastierten sie schon öfter, und auch beim Kindertag am Rhein waren ihre Künste auf der Bühne zu bewundern. "Mir macht die Arbeit einfach Spaß", betont Anke Ludwig.

In einer roten Kiste liegen Bänder, Teller, Tücher und Seilchen. Afrikanische Musik ertönt aus der Anlage, und die Proben beginnen. Die beiden Leiterinnen drehen ein großes Seil. Zwei Mädchen springen gleichzeitig im Seil, dann kommt ein drittes dazu, bis schließlich vier Kinder gleichzeitig springen.

Danach steht die Königsdisziplin auf dem Programm: Während die Mädchen mit einem eigenen kleinen Seil springen, springen sie in das größere. Zwei Seile drehen sich jetzt, deren Takt man sich geschickt anpassen muss. "Rope-Skipping" heißt dieser neue Trend aus Amerika, der momentan bei Kindern sehr beliebt ist. Klar, dass der Kinderzirkus ihn aufgenommen hat.

Die Sache mit dem Feuer kam über den Zivildienstleistenden in den Zirkus. Er selbst war beim Zirkus der Gesamtschule, wo er einige Erfahrungen sammeln konnte. Mit ihm haben die Kinder ihre Fackeln später selbst gebaut. Schon nach einem Monat hatte Hajar den Dreh raus und ist jetzt mit Feuer und Flamme dabei.

"Die Ziele unseres Zirkus’ sind Spaß, Bewegung, das Lernen, in der Gruppe zu arbeiten und ein Verständnis für Gruppendynamik zu entwickeln", erläutert Schäfer-Gerhards.

Außerdem lernten die Kinder, dass eine gewisse Kontinuität erforderlich ist, wenn man etwas einstudieren und auf die Bühne bringen möchte. Nur wer regelmäßig kommt, kann später auch mit auftreten. Die häufigen Erfolgserlebnisse motivieren natürlich dazu, regelmäßig zu kommen. Schäfer-Gerhards weiß: "Ausdauer ist ganz wichtig."