Langenfeld: Glimmende Zigarette löste Tragödie aus
Anwohner zeigen sich von dem Unglück geschockt. Der Leichnam des 44-jährigen Brandopfers wurde obduziert.
Langenfeld. "Die ganze Straße war schwarz vor Rauch. Alles roch verbrannt. Draußen herrschte richtige Untergangsstimmung." Auch 34 Stunden nach dem verheerenden Brand an der Feldstraße 44a, der einen Toten forderte, hat Nachbar Dieter Meixensberger (70) die Bilder der Nacht zu Sonntag noch lebendig vor Augen. "Die Fenster müssen förmlich explodiert sein. Aber davon habe ich gar nichts mitgekriegt. Erst durch die vielen Blaulichter und als plötzlich ein Feuerwehrmann ,Fenster zu’ über die Straße schrie, habe ich bemerkt, was los war. Unmittelbar danach war aber auch schon die Hölle los."
Auch am Montag noch lag der durchdringende Geruch von Verbranntem an der Feldstraße in der Luft. Während das Inferno, das sich dort am Sonntag gegen 0.30Uhr ereignete, an der Frontfassade des betroffenen Hauses nur zu erahnen ist, wird das ganze Ausmaß an der pechschwarzen, über und über von Ruß bedeckten Giebelseite deutlich. Dicke Bretter prangen dort, wo Fenster waren, überall auf dem Boden knirscht es unter den Glassplittern, in der Hitze geschmolzene Kunststoffrahmen, Isolierungen winden sich auf der Kellertreppe.
"Besonders schockierend" fand ein Anwohner den Augenblick, als der Leichenwagen vorfuhr, um die sterblichen Überreste des 44-jährigen Opfers abzutransportieren. "Da kann einem schon anders werden."
Der Leichnam wurde in die Düsseldorfer Gerichtsmedizin gebracht, wo am Montag die Obduktion durchgeführt wurde. "Zwar steht ein Zahnabgleich noch aus, aber wir gehen ziemlich sicher davon aus, dass es sich um den Inhaber der Erdgeschosswohnung handelt", sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa im Anschluss. Vermutlich sei der Alleinstehende mit glimmender Zigarette eingeschlafen. Kumpa: "Er hat einen Hitzeschock erlitten und ist unmittelbar nach Ausbruch des Feuers gestorben." Es gebe keine Hinweise auf eine Selbsttötung.
Lediglich drei der vier Wohnungen in dem Haus waren bewohnt. Der 41-jährige Mieter der linken Parterre-Wohnung war beim Ausbruch des Brandes nicht zu Hause. "Der 30 Jahre alte Bewohner der linken Obergeschosswohnung hat erst ein lautes Knacken gehört und dann Rauch gerochen. Im Treppenhaus stieß er auf dichten Qualm und alarmierte per Handy die Feuerwehr", so Frank Bons, Sprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann.
Minuten später trafen 30 Feuerwehrleute mit neun Fahrzeugen sowie Notarzt und Rettungswagen am Unglücksort ein. "Da schlugen bereits Flammen aus den Fenstern, und es gab eine enorme Rauchentwicklung", so Marcus Jagieniak, der als stellvertretender Leiter der Langenfelder Wehr den Einsatz leitete. Nach etwa zwei Stunden sei das Feuer gelöscht gewesen. "Erst danach wurde der männliche Leichnam in dem Einraum-Appartement gefunden", sagte Jagieniak.
35 Einsatzkräfte Um 0.30Uhr treffen 35 Einsatzkräfte mit neun Feuerwehrautos, Rettungswagen und Notarztfahrzeug am Unglücksort an der Feldstraße ein.
Zwei Trupps rücken vor Der Brand wird mit zwei C-Rohren massiv bekämpft. Von innen und außen rückte je ein Trupp unter Atemschutz vor, um Leben zu retten. Vergeblich! Nach etwa zwei Stunden war das Feuer gelöscht und der Tote entdeckt. Zwei Feuerwehrmänner werden nach dem Einsatz psychologisch betreut.
Haus beschlagnahmt Für die polizeilichen Ermittlungen zur Brandursache wird das Haus beschlagnahmt.