Langenfeld: Lebendigkeit vor Ort soll nach der Fusion erhalten bleiben
Die von Köln verordneten Reformen beeinflussen schon die Pfarrgemeinderatswahl im November.
Langenfeld. Die acht katholischen Gemeinden in Langenfeld wachsen zusammen. Zwar tritt die von Joachim Kardinal Meisner beschlossene Fusion zu einer Großgemeinde erst 2011 in Kraft, dann gibt es nur noch einen Kirchenvorstand. Doch die jetzt bevorstehenden Wahlen zum Pfarrgemeinderat (siehe Kasten) machen schon Änderungen in der kirchlichen Arbeit in diesem Jahr deutlich.
Bisher waren 70 Frauen und Männer in den acht Pfarrgemeinderäten tätig, im neuen Pfarrgemeinderat werden nur noch 18Personen arbeiten. Aufgestellt für die Wahlen am 7. und 8. November sind 22 Kandidaten. Es können sich aber noch weitere melden. Aus den beiden großen Gemeinden St. Josef und St. Martin werden drei Personen gewählt, aus den kleineren Gemeinden sind es jeweils zwei.
"Natürlich soll der Kontakt zur Basis nicht verloren gehen", machen der leitende Pfarrer im Seelsorgebereich Langenfeld, Dr.Jürgen Rentrop, und der Vorsitzende des Dekanatsrates Langenfeld/Monheim, Wilfried Kehr, deutlich. Dafür sollen Ortsausschüsse gebildet werden. "Dort können sich viele Menschen engagieren", so Rentrop.
Wohl werde man eine Großpfarrei, doch die Vielfalt des Gemeindelebens vor Ort solle durch die neuen Ausschüsse gewährleistet sein. "Die Lebendigkeit vor Ort soll erhalten bleiben", so Rentrop. Zudem sollen Sachausschüsse, die sich mit unterschiedlichsten Themen wie Armut befassen, gebildet werden.
"Bis die aus Köln verordneten Veränderungen in den Herzen der Menschen ankommen, wird noch Zeit vergehen", sagt Kehr. Doch bedeute der Wandel auch eine Chance, dieser könne neue Ideen Wirklichkeit werden lassen. Denkbar wäre eine große gemeinsame Fronleichnamsprozession oder auch ein Langenfelder Kirchentag, natürlich ökumenisch, so Kehr.
Der Reformprozess im Erzbistum Köln setzte vor zwei Jahren ein. Gründe der Neuerungen sind nicht nur finanzieller Natur. Zwar träten immer noch mehr Menschen aus der Kirche aus als ein, auch gäbe es mehr Beerdigungen als Taufen. Doch hauptsächlich sei der Priestermangel maßgeblich für die Neuerungen. "Junge Geistliche fehlen", so der Rentrop. So könne es nur noch einen leitenden Pfarrer geben.
Eine Entscheidung, wie der Pfarrverbund heißen soll, muss der Kardinal fällen. "Die Kirchen behalten natürlich ihre Namen", sagt Rentrop. Der Verband könne St. Josef/St. Martin heißen. Aber auch der Name der Reusrather Kirche St.Barbara könne im Titel vorkommen. Der Name der Heiligen tauchte schon im 9. Jahrhundert auf.