Langenfeld saniert mehrere Spielplätze für 80 000 Euro
Die Politiker diskutierten im Jugendhilfe- Ausschuss darüber, ob einige Spielplätze besser zu Seniorentreffpunkten werden sollten.
Langenfeld. Der Spielplatz an der Ecke Fabricius-/Sauerbruchstraße im nordöstlichen Immigrath: eine Tischtennisplatte, eine Rutsche, ein Holzturm mit Seilwinde fürs Sandspielen. Aber Kinder? Fehlanzeige, sagt Elke Horbach. „Ich komme da regelmäßig vorbei, habe aber dort seit langem kein Kind mehr spielen gesehen“, sagte die SPD-Ratsfrau jetzt im Jugendhilfe-Ausschuss.
Anlass der Wortmeldung: die Spielplatzplanung für 2016 im Lichte der alternden Gesellschaft. Muss — so lautete die Frage, die die Ausschussmitglieder aufwarfen — wirklich jeder der rund 150 öffentlichen Spielplätze in Langenfeld beizeiten saniert werden? Wäre angesichts des sich laut Prognosen noch verschärfenden Kindermangels nicht hier und dort eine Umwidmung sinnvoller: vom Spielplatz zum Senioren-Treffpunkt?
An der Treibstraße in Berghausen ist dies bereits geschehen: Dort wurde auf Anregung einer Anwohnerin ein Spielgerät durch eine Sitzgelegenheit ersetzt. Eigentlich kein Novum, sagte der Ausschussvorsitzende Jürgen Brüne (CDU): „Grundsätzlich überprüft die Stadt doch laufend, ob der Bedarf, sprich, ob Kinder für einen Spielplatz noch vorhanden sind oder gegebenenfalls eine andere Ausstattung her muss. Mit 17, 18 Jahren will der Nachwuchs schließlich nicht mehr schaukeln.“ Der städtische Fachbereichsleiter Ulrich Moenen zeigte sich prinzipiell aufgeschlossen gegenüber der Idee, einzelne Spielplätze „für Jugendliche oder Senioren zu öffnen“, warnte aber vor vorschnellen Umwidmungen. „Nachher sind die Alten nicht mehr da, und die Jungen wachsen plötzlich nach“, sagte Moenen. Ähnlich sah das Elke Hirsch-Biermann (Grüne): „Bloß keine permanente Umwidmung, sondern nur bei Spielplätzen, die von der Qualität her fragwürdig sind und deshalb kaum noch genutzt werden!“
Jürgen Brüne (CDU) zur Debatte, ob einige Spielplätze mit Blick auf den demografischen Wandel anders genutzt werden sollten
Mit der konkreten Planung für 2016 hatte sich bereits der Unterausschuss Spielplätze befasst. Anders als in den Vorjahren ist diesmal kein neuer, mehrere zehntausend Euro teurer „Themen-Spielplatz“ unter den Vorhaben. Statt Neuerungen wie das „Piratenschiff“ (Anne-Frank-Straße) oder der „Bauernhof“ (Klosterstraße) sind für 2016 „nur“ Modernisierungen des Bestehenden vorgesehen. Abermals sind dafür im städtischen Haushalt 80 000 Euro reserviert.
Für gut ein Dutzend Spielplätze, deren Geräte zum Teil „abgespielt“, also verschlissen sind, werden aus diesem Topf neue Anlagen finanziert. Die größten Batzen entfallen auf die Spielplätze Ricarda-Huch-Straße (Spielkombi, Nestschaukel, Wippe; 12 400 Euro), Montessoristraße (Spielkombi; 10 400 Euro), Dachsweg (Spielschiff; 9900 Euro), Eckener Weg (Schaukel, Spielkombi; 9600 Euro) und Färberstraße (Seilbahn; 8300 Euro).
Der eingangs erwähnte Spielplatz Fabricius-/Sauerbruchstraße könnte 2017 an die Reihe kommen. Statt „seniorengerecht“ dürfte es allerdings eher um „kleinkindgerecht“ gehen, also etwa eine Nestschaukel oder eine kleine Rutsche.