Langenfeld Stadt muss doch nicht 1,5 Millionen extra für Straßenlicht zahlen
Langenfeld · Der geschätzte Jahresverbrauch für die Straßenbeleuchtung sei „völlig überzogen“ gewesen.
(elm) Die Digital- und Infrastrukturgesellschaft Langenfeld, kurz DIL, ist zwar jetzt Geschichte, aber die Stadt ist immer noch mit der Aufarbeitung ihrer Defizite beschäftigt. So wurde im September 2023 der Stadtrat von der Nachricht aufgeschreckt, die Stadt benötige 2,24 Millionen Euro mehr für die Stromkosten der Straßenbeleuchtung. Deren Modernisierung war das Kerngeschäft der DIL gewesen. Die Politiker stellten den Betrag als überplanmäßige Mittel zähneknirschend zur Verfügung. Allein 1,5 Millionen Euro wurden für den zusätzlichen Strombedarf und die gestiegenen Strompreise sowie für Korrekturrechnungen für 2022 und 2021 benötigt.
Nun gibt die Verwaltung Entwarnung: Sie geht davon aus, dass sie zumindest diese Summe doch nicht braucht. Die extrem hohen Stromkosten, so heißt es in einer Vorlage zum Bauausschuss, seien durch Verbrauchsschätzungen im Übergang von der Brennstundenabrechnung zur Zählerablesung zustande gekommen. Während der Verbrauch früher bei ca. 2.2 Mio. kWh gelegen habe, sei der geschätzte Verbrauch bei der Zählerablesung für 2022 dann auf 5.786 Mio. kWh festgesetzt worden, und dann nachträglich auf 4.335 Mio. kWh korrigiert.
Der Stadt kam das merkwürdig vor, sie beauftragte daher zwei Ablesungen, die nun für 2023 einen Verbrauch von ca. 2.215 Mio. kWh ergeben haben, was den früheren Daten entspricht. Noch merkwürdiger: Einige Zähler seien verschwunden. Für die habe man nochmal einen Verbrauch von 40 000 kWh geschätzt, so dass sich insgesamt ein Jahresverbrauch von 2.255 Millionen kWh ergebe. Die geschätzten Verbräuche waren mithin „völlig überzogen“.
Als Gesamtverbrauch für 2023 werde sich voraussichtlich ein Betrag von ca. 1,35 Millionen Euro ergeben. Unter Berücksichtigung der Strompreisbremse (minus 285 340 Euro) belaufen sich die Jahreskosten 2023 somit auf 1,06 Millionen Euro. Da die Stadt für 2023 schon Abschläge von 1,3 Millionen Euro gezahlt hat, verfügt sie sogar über ein Guthaben. Auch für die Jahre 2021 (266 800 Euro) und 2022 (293 880) werden Guthaben zu Gunsten der Stadt erwartet.