Langenfeld: Tiere - Ein Dickkopf mit vier Pfoten
Michaela Krömer leitet eine Langenfelder Hundeschule, Rüde Gucci lernt dort Benimm.
Langenfeld. "Gucci, sitz!" Aber Gucci will nicht Sitz machen. Seit zwei Monaten lebt der Rüde nun bei Rosemarie Krönig. Doch richtig unter Kontrolle ist der Australian Shepherd noch nicht. "Er versucht immer wieder seinen Dickkopf durch zusetzten und will mit jedem Hund toben", so das Frauchen.
Um Abhilfe zu schaffen, hat sie sich bei dem Hunde-Benimm-Kurs des Hegerings Langenfeld angemeldet. Der Platz befindet sich an der Hildener Straße 71. Dort unterrichtet Michaela Krömer die bisher sechs Teilnehmer und ihre haarigen Freunde.
Bei Gucci ist schnell klar, wo der Fehler liegt. "Man muss bei einem Hund sehr viel konsequenter sein. Mit kurzen Gesten oder Worten sollte angegeben werden, was er tun soll. Wenn er es nicht tut, darauf beharren", erklärte die Trainerin. Und viele Hundehalter geben zu, sie ließen sich zu schnell vom treuen Hundeblick einwickeln.
Auch gegen Guccis permanente Anhänglichkeit weiß Krömer einen Rat. "Man sollte den Hund zwischendurch auf seinen Schlafplatz schicken und ignorieren. Der schläft dann direkt ein bisschen, das ist die Lieblingsbeschäftigung der Hunde", verriet Krömer. Von der Kompetenz der Trainerin ist Rosemarie Krönig begeistert. "Sie hat mir ein paar gute Tipps gegeben", so das Frauchen.
Auch Stefanie Klein ist gekommen, um sich beraten zu lassen. Ihr Hund Milo ist mit einem halben Jahr der jüngste Teilnehmer. "Er hört einfach noch nicht so gut, aber das liegt eher daran, dass er sehr neugierig ist", erzählt sie. Auch ihr wurde mehr Konsequenz ans Herz gelegt.
"Das Hauptproblem bei Hunden mit Jagdinstinkt ist, dass viele Halter die generelle Anleinpflicht ignorieren", erklärt Krömer, die selbst auch als Jägerin tätig ist. Wegen gelegentlichem Mahnungen gingen viele Hundehalter schon dazu über, ihren Hund anzuleinen, wenn sie einen Förster oder Jäger sehen. "Die Leine ist leider aber auch wieder weg, sobald wir außer Sichtweite sind", bedauert Krömer.
"Wir verstehen, dass ein Hund nicht immer angeleint sein kann. Es wäre ja auch gar nicht so schlimm, wenn alle ihren Hund richtig unter Kontrolle hätten und das Tier auch auf Anhieb hörte", so die 42-Jährige Leichlingerin.
Ein weiteres Problem sei, dass die Leute sich die Haltung eines Hundes zu einfach vorstellen. Ohne die wichtigsten Information komme es zu oft dazu, dass sich Leute einen Vierbeiner holen, der nicht in ihre Lebenssituation passt. "Viele Leute nehmen einen Hund, weil er schön oder süß aussieht. Doch besonders Huskys und andere als Nutzhunde gezüchtete Rassen brauchen viel Bewegung.