Langenfeld: Volkshochschule kommt an

Bilanz: 2007 weitete die VHS ihr Angebot aus. Etwas weniger Besucher kamen öfter ins Kulturzentrum.

Langenfeld. Die Volkshochschule(VHS) trifft mit ihrem Programm den Nerv vieler Menschen. Die Bilanz für 2007, die Leiterin Juliane Kreutzmann gestern dem Kulturausschuss vorstellte, ist dafür ein weiterer Beleg.

Mit 996 Veranstaltungen konnte das Angebot an Kursen, Vorträgen und Exkursionen gegenüber dem Vorjahr (944) noch einmal erweitert werden. 18345Unterrichtsstunden stellen einen Rekord dar. Besonders bei den Sprachkursen wurde intensiver unterrichtet. 49Prozent der Stunden fallen in diesen Bereich. Auf die Weiterbildung im "Berufszentrum" oder die kreativen Angebote in der "Werkstatt" entfallen 16 bzw. 15 Prozent der Lerneinheiten. Mit 12823Teilnehmern verzeichnete die VHS einen Besucherrückgang (2006: 13902), doch die Teilnehmer kamen häufiger ins Kulturzentrum (83855:76055 Besuche).

Die geringere Teilnehmerzahl erklärt die VHS-Chefin mit dem Fehlen spezieller Zugnummern. "Der Film ,Reusrath 1936’ hat uns 2006 allein 800 Besucher beschert. 2007 gab es auch keinen Naturheiltag, weil Organisator Detlef Kralemann in Sachen Integrationskurse immer stärker eingebunden ist", so Kreutzmann.

Für sie ist die VHS ein wichtiger Ort der Kommunikation und Begegnung sowie ein Standortfaktor. Teilnehmer und die 200 Dozenten waren jetzt erstmals eingeladen, beim "VHS-Forum" gemeinsam Anregungen für das künftige Angebot zu geben. Mit 50Gästen fiel die Resonanz enttäuschend aus. "Ein Anfang, das Forum muss sich erst mal etablieren", meint Kreutzmann. Die Nutzer, die sich zu Wort meldeten, wünschen sich noch mehr Schnupperkurse von ihrer VHS. Sie wollen eine Unterrichtsstunde erleben, ohne sich anmelden zu müssen. Juliane Kreutzmann hält dagegen: "Wenn ein Kurs voll ist, macht das keinen Sinn. Wer nach dem ersten Treffen merkt, dass der Unterricht nichts für ihn ist, kann sich auch jetzt abmelden, ohne dass Kosten entstehen."

Räumlich stößt die VHS im Kulturzentrum (Bezug im Mai 2000) an ihre Grenzen. Kreutzmann: "Wir bieten immer mehr freitags an, werden das Wochenende öfter nutzen müssen." Dazu würden auch die veränderten Arbeitszeiten der Nutzer zwingen.

Finanziell stimmt es: Der Kostendeckungsbeitrag (Gebühreneinnahme minus Dozentenhonorare) wurde auf 118855Euro verbessert. Allein viele gesellschaftspolitische Veranstaltungen finden nicht kostendeckend statt.

Die Entscheidung des Bundesarbeitsministeriums, berufsvorbereitende und qualifizierende Maßnahmen nicht weiter mit Mitteln der Arge zu finanzieren, trifft auch die Langenfelder VHS. "Im Oktober wird es keine Neuauflage des mit dem SkF und der GGA durchgeführten Verbundprojekts ,Migration - Sprache - Arbeit’ geben", so Kreutzmann. Die berufsbezogene Sprachförderung mit Betriebspraktikum für 20 Frauen und Männern wurde mit 150000Euro gefördert.