Langenfelder Sekretärin entwirft Logo und wird prompt für Preis nominiert

Der Entwurf ist jetzt Kandidat für „German Brand Award 2017“.

Langenfeld. Acht Stunden am Tag ist sie Office Managerin bei den Edelstahlwerken Schmees in Langenfeld. Darüber hinaus alleinerziehende Mutter einer sechs Jahre alten Tochter. Und einen Freund gibt es auch noch. Dennoch erledigt sie ihren Alltag mit Links. Jennifer Himmel (34) arbeitet im Familienunternehmen Schmees als Mediengestalterin. Ihre Arbeit beschränkt sich nicht auf Telefonieren, Terminkalender führen und Reisen buchen, sie kümmert sich nicht nur um E-Mails und Kundenbetreuung aus dem In- und Ausland, sie hat auch das neue Logo für das Unternehmen entwickelt und arbeitet zusammen mit Carla Schmees im Marketing.

Wenn sie von den Leistungen und Erfolgen der Firma Schmees spricht, sagt sie wie selbstverständlich: „Wir“. „Wir sind jetzt für den German Brand Award 2017 nominiert. Das ist ein Preis für konsequente Markenführung in Deutschland.“ Und: „Wir wollen uns jetzt neu aufstellen, indem wir unsere Arbeit im künstlerischen Bereich mehr bewerben. Wir gießen zwar schon lange Kunstobjekte, haben das aber nie so in den Vordergrund gerückt.“ Dass Logo und Internet-Auftritt aus dem Hause Schmees selbst kommen und dass Jennifer Himmel daran maßgeblich beteiligt ist, macht sie stolz und zufrieden. „Ich liebe meine Arbeit. Und ich war immer schon ein Arbeitstier. Schon während der Schulzeit habe ich am Wochenende im Altenheim gejobbt.“

Jennifer Himmel

Teilzeitarbeit ist für die alleinerziehende Mutter kein Thema. „Das habe ich schon in einer anderen Firma versucht und gerade mal eine Woche durchgehalten. Ein freier Tag in der Woche, an dem ich nur putze und einkaufen gehe, bringt mir gar nichts. Da arbeite ich lieber.“ Für Firmenchef Clemens Schmees ist Jennifer Himmel ein Glücksfall. Er ist voll des Lobes für das Engagement der Office Managerin.

„Ich scheue Verantwortung nicht und habe schon früher in einem großen Versicherungskonzern in Düsseldorf selbstverantwortlich Projekte geleitet“, erzählt Jennifer Himmel. Die Einrichtung einer IT-Anlaufstelle für Angestellte sei so gut angekommen, dass sie deutschlandweit in anderen Filialen übernommen worden ist, erzählt sie. Dabei sei ihr zugute gekommen, dass sie ein paar Semester Wirtschaftsinformatik studiert habe. „Das Studium ist mir allerdings dann zu unpersönlich gewesen.“

Seit 2015 ist Jennifer Himmel täglich von 8 bis 16.30 Uhr an ihrem Arbeitsplatz, bei Bedarf auch mal länger. Als Organisationstalent hat die junge Mutter ihre beiden Aufgaben voll im Griff. „Ich habe mir sehr früh ein gutes Netzwerk aufgebaut mit Freunden, Verwandten und Kindergarteneltern. Wir helfen einander. Und das funktioniert. Außerdem gibt es immer einen Plan B.“

Dabei hat sie immer ein Auge darauf, dass Töchterchen Marie nicht zu kurz kommt. „Meine Tochter ist für ihr Alter schon sehr selbstständig und fleißig. Sie hilft mir viel. Sie räumt die Spülmaschine aus. Und auf Staubsaugen ist sie ganz wild. So können wir die Dinge verbinden und haben eine schöne Zeit miteinander.“

Freiraum fürs Fitnessstudio bleibt ihr bei so viel Einsatz nicht. „Ich habe mir einen Hometrainer gekauft“, sagt sie. Dann fügt sie an: „Ich habe aber an keiner Stelle das Gefühl, dass ich selbst zu kurz komme.“